St. Pauli aktiv - Duisburg passiv
St. Paulis Trainer Ewald Lienen musste seine Startelf im Vergleich zum 0:1 beim FSV Frankfurt zwangsläufig auf zwei Positionen umbauen: Die Neuzugänge Dudziak und Hornschuh spielten für den angeschlagenen Maier und den verletzten Nehrig. Duisburgs Coach Gino Lettieri tauschte nach dem 2:2 gegen die SpVgg Greuther Fürth zweimal Personal: Wiegel begann für Brandstetter und feierte sein Debüt.
Beide Mannschaften formierten sich in einem 4-2-3-1-System, interpretierten dieses aber unterschiedlich: Die Hamburger agierten deutlich offensiver, zogen das Spiel in die Breite und ließen den Ball mit vielen Pässen in den eigenen Reihen laufen. Der MSV war deutlich defensiver eingestellt, zog sich immer wieder kompakt zusammen und lauerte vorne auf Kontermöglichkeiten. Das hatte zur Folge, dass sich das Geschehen lange komplett im Mittelfeld abspielte - in den Strafräumen blieb es ruhig.
Wiegel trifft den Pfosten
Nach einer Viertelstunde versuchten die Kiez-Kicker die scheinbar festgefahrene Spielsituation mit vielen Positionswechseln aufzuweichen. Mit Erfolg: Es resultierten erste Torschüsse durch Dudziak (19., 24.) und Thy (26.). Von den Zebras kamen lange keine offensiven Impulse, dann aber verbuchten die Gäste gleich zwei Hochkaräter: Erst köpfte Dausch eine Feltscher-Flanke aus nur fünf Metern über die Latte (30.), dann nagelte Wiegel einen Schuss vom rechten Sechzehnereck an den linken Pfosten (32.).
Dieser Knaller wirkte als Weckruf für St. Pauli, das gegen immer passiver werdende Gäste druckvoller nach vorne operierte: Buchtmann zielte aber aus 16 Metern zu unplatziert (38.), bei Dudziaks Direktabnahme aus acht Metern fehlte die Kraft (40.). Somit ging es torlos in die Pause.
Sobiech bleibt cool und trifft vom Punkt
Der 6. Spieltag
Lettieri musste zur Halbzeit tauschen, denn sein Kapitän Bajic hatte sich verletzt. Dafür kam Bomheuer als neuer Innenverteidiger. Fortan schob der MSV etwas mutiger hinten raus und nahm somit erfolgreich Druck vom Kessel. Die Hamburger blieben zwar die aktivere Mannschaft mit mehr Ballbesitz, entwickelten daraus aber kaum Torgefahr. Entsprechend sank der Unterhaltungswert dieser Partie drastisch. Ein Wiegel-Schuss aus 18 Metern blieb für lange Zeit der einzige kleine Höhepunkt (58.).
Die Qualität und der Unterhaltungswert der Partie sank derweil immer weiter, dann veränderte ein Pfiff alles: Ein Kopfballduell zwischen Thy und Bomheuer am rechten Strafraumeck, das auch noch vor der Sechzehnerlinie begann, wertete Schiedsrichter René Rohde als Foul und zeigte auf den Punkt - eine sehr harte Entscheidung (68.). Sobiech trat an und verwandelte den Elfmeter sicher mit einem Schuss ins rechte obere Eck - 1:0 St. Pauli (70.).
Wiegel verletzt - Zebras nur noch zu zehnt
Duisburg musste nun offensiver werden und Co-Trainer Daniel Felgenhauer, der den wegen Meckerns auf die Tribüne verbannten Lettieri vertrat, schickte mit Iljutcenko (72.) und Onuegbu (78.) zwei Stürmer aufs Feld. Folglich hatten die Zebras zwar mehr Offensivaktionen, Durchschlagskraft und Torgefahr strahlte der MSV aber dennoch nicht aus. Zu allem Überfluss verletzte sich in der Schlussphase auch noch Wiegel - da das Wechselkontingent bereits ausgeschöpft war, mussten die Gäste zu zehnt zu Ende spielen (80.). Kurz vor Schluss sorgte Joker Maier dann für die Entscheidung und traf aus 20 Metern zentraler Position zum 2:0-Endstand (87.).
St. Pauli spielt am Sonntag (13.30 Uhr) auswärts bei Eintracht Braunschweig. Duisburg empfängt gleichzeitig den FSV Frankfurt.