Augen zu und durch: Duisburgs Kouemaha (re.) gewinnt das Kopfballduell gegen St. Paulis Schultz. picture alliance
Beim FC St. Pauli gab es im Vergleich zum jüngsten 1:3 in Wehen folgende personelle Änderungen: Morena, Kalla, Bruns und Sako spielten an Stelle von Eger (Gelb-Sperre), Rothenbach (Rippenbruch), Boll und Hoilett.
Duisburgs Trainer Peter Neururer nominierte fast dieselbe Startelf wie beim 0:1 gegen Mainz, lediglich Wagner kam für Grlic (Innenbandverletzung).
Für Duisburg war mit dem 0:1 zu Hause gegen Mainz eine Serie von zuvor zwölf Spielen zu Ende gegangen, in denen der MSV unter Trainer Peter Neururer ungeschlagen geblieben war. Doch der MSV trat von Beginn an in Hamburg mit breiter Brust auf, als hätte es den Dämpfer nicht gegeben. St. Pauli hielt kämpferisch zwar dagegen, fand aber zu keinem konstruktiven Spielaufbau.
Beide Teams hatten Probleme im Spielaufbau, die Laufwege waren nicht exakt genug abgestimmt. Zudem verhinderten viele Unterbrechungen nach Fouls mehr Spielfluss. St. Pauli musste früh wechseln. Für Trojan ging's wegen Knieproblemen nach Zweikampf mit Schlicke nicht weiter, es kam Hoilett (19.).
Die Kiez-Kicker lieferten in der 26. Minute Anschauungsunterricht in Sachen Effektivität: Erste Chance, erstes Tor. Ebbers bediente Sako sechs Meter vor dem Tor mustergültig, der 2,02-Meter-Riese vollendete mit links ins linke Eck. Kurz zuvor hatte auf der anderen Seite Ben-Hatira noch aus zwölf Metern halbrechter Position freistehend noch nach links verzogen.
Der 27. Spieltag
Der MSV blieb das spielstärkere und reifere Team, die Hamburger egalisierten aber mit großer Leidenschaft. Torchancen waren insgesamt Mangelware, im Gegensatz zu Fouls, Spielunterbrechungen und Freistößen. Auch der MSV musste noch vor der Pause tauschen. Heller kam für den am rechten Knöchel verletzten Makiadi (39.).
Der MSV kam hoch motiviert aus der Kabine und nahm das Zepter gleich wieder in die Hand. Die "Zebras" leisteten sich aber zu häufig leichte Fehler im Spielaufbau (Bodzek) und obendrein eine mangelhafte Chancenverwertung: Steilpass in die Gasse zu Heller, der umspielte Torhüter Hain und schob aufs leere Tor, doch Kalla sprintete heran und klärte noch vor der Linie (54.)!
Kurz darauf fiel dann aber doch der bis dahin hoch verdiente Ausgleich: Tiffert flankte von rechts zum von Morena und Lechner völlig allein gelassenen Kouemaha, der aus fünf Metern einköpfte (58.).
Das Spiel nahm weiter an Fahrt auf. Hatte St. Pauli zuvor nur den Vorsprung verwaltet, suchten nun beide Teams das Heil in der Offensive. MSV-Keeper Starke rettete fantastisch im rechten Torwinkel gegen einen Ludwig-Freistoß (62.).
Obwohl beide Mannschaften das Mittelfeld sehr schnell überbrückten und häufig am Strafraum des anderen zu finden waren, hatten die Torhüter nicht allzu viel zu tun. Die aufmerksamen Abwehrreihen klärten die brenzligen Situationen schon meist vorher. Nicht so in der 75. Minute: Ecke von Tiffert von links, Schlicke brachte vom zweiten Pfosten den Ball volley nochmal nach innen, Brzenska stand zwei Meter vor dem Tor goldrichtig und erzielte das 2:1 für den MSV.
St. Pauli erhöhte die Schlagzahl: Ludwig flankte aus dem rechten Halbfeld, Morena köpfte hoch aufs Tor, Starke war schon geschlagen, doch Veigneau klärte per Kopf auf der Linie (82.). Sako war nach der anschließenden Ecke vor Starke am Ball, köpfte aus fünf Metern aber knapp drüber.
Die "Kiez-Kicker" probierten alles, drängten den MSV nochmal tief hinten rein und wurden spät belohnt: Veigneau hielt Sako beim Torschuss an der Schulter. Der Ball klatschte an die Latte, Schiedsrichter Thorsten Schriever entschied auf Strafstoß. Ludwig nagelte den Ball zum Ausgleich ins Netz (90.+2).
St. Pauli tritt am kommenden Sonntag in Nürnberg an. Ohne Ludwig, der seine 5. Gelbe Karte sah. Duisburg ist - ebenfalls am Sonntag - Gastgeber der TuS Koblenz.