Mit einem ausgedünnten Kader reiste die Werkself am Samstagnachmittag ins Siegerland. Insgesamt fehlten acht Spieler mit Stammplatzambitionen: Trotz des Fehlens von Julian Brandt, Tin Jedvaj (beide WM-Pause), Hradecky (nach Zahn-OP), Panagiotis Retsos (Mittelhandbruch), Charles Aranguiz (Aufbautraining), Joel Pohjanpalo (Durchblutungsstörungen im Knochen), Dominik Kohr (Prellung) und dem erst kürzlich angekommenen brasilianischem Youngster Paulinho brachte Coach Heiko Herrlich eine konkurrenzfähige Startelf auf den Rasen im Leimbachstadion.
So stark besetzt wie die Mannschaft zu Beginn war, so dominant konnte die Werkself auch aufspielen. Von der ersten Minute an spielten sich die Leverkusener ein Chancenplus heraus - allen voran zeigte sich Karim Bellarabi sehr aktiv. War es am Anfang noch die Fahrlässigkeit im Abschluss, die das erste Tor verhinderte, sorgten Lars Bender (17.), Lucas Alario (19.) und Kevin Volland (27.) - jeweils auf Vorlage von Bellarabi - in kurzer Zeit für klare Verhältnisse.
Herrlichs Plan war indes klar erkennbar: Diszipliniert in der Defensive, mit schnellem Spiel über die Außen, die immer wieder mit ihren Flanken für Gefahr sorgten. Dazu eine harmonische Kompaktheit der gesamten Mannschaft mit aggressiven Spiel gegen den Ball. So war es wenig verwunderlich, dass die Siegener nicht den Hauch einer Chance besaßen.
In der zweiten Halbzeit schaltete die Werkself mehrere Gänge runter, war auf Sicherheit bedacht, kam jedoch trotzdem mehrmals durch Volland, Havertz oder Volland zu einer aussichtsreichen Chance. Interessant: Trotz sich häufender Einsätze von Jugendspielern und einigen Experimenten (Weiser außen offensiv, Dragovic im defensiven Mittelfeld) behielt Bayer den Überblick und ließ die Gastgeber nur selten zu Abschlussmöglichkeiten kommen.