Wolfsburgs Trainer Tommy Stroot sah sich gegenüber dem 4:0-Sieg in Freiburg zu zwei Änderungen gezwungen. Für die krankheitsbedingt fehlenden Oberdorf und Janssen rückten Brand und Wilms neu in die Startformation.
Die Wölfinnen übernahmen an der Hafenstraße sofort die Initiative und setzten sich in der gegnerischen Hälfte fest. Nennenswerte Gelegenheiten konnte sich der VfL gegen kompakte Essenerinnen zunächst aber nicht erspielen. So musste ein Standard mit der im Rampenlicht stehenden Saison-Debütantin Sindermann für den ersten Aufseher herhalten. An einer Ecke flog die SGS-Keeperin zunächst unglücklich vorbei, ehe Hegering leicht bedrängt am leeren Tor vorbeiköpfte (16.). Und auch kurz darauf machte Sindermann nicht die sicherste Figur, als sie einen Abstoß an den Rücken von Nationalspielerin Popp hämmerte (23.). Von diesem prallte er - zum Glück für die SGS - deutlich am Kasten vorbei ins Toraus. Von den Gastgeberinnen fehlte in Sachen Offensiv-Gefahr im ersten Durchgang jede Spur. Durch ungenaue Pass-Stafetten verpufften die versuchten schnellen Umschaltaktionen bereits in ihrem Ursprung.
Die zweite Hälfte benötigte ebenfalls etwas Anlaufzeit. Die Stroot-Elf war nach wie vor überwiegend in der Hälfte Essens vorzufinden - aber ohne jeden Ertrag. Bis zur 68. Minute mussten die Wölfe-Fans auf den ersten Torjubel warten. Dann aber nickte Popp nach einer Flanke der Wölfe-Kapitänin Huth am zweiten Pfosten souverän zur 0:1-Führung ein. Damit war der Bann gebrochen: Einen Steckpass von Hegering wollte Sterner abgrätschen, was ihr aber kläglich misslang. Der Ball landete bei der Isländerin Jonsdottir, die sich nicht zweimal bitten ließ und die Führung ausbaute (74.). Für den nächsten Aufreger sorgte der völlig unnötige Platzverweis für Huth, die mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen wurde (78.). Nach einem Konter der sonst offensiv nicht stattfindenden SGS foulte die 32-Jährige Maier nahe der Sechzehnerlinie. Unnötig, weil Teamkollegin Hendrich in unmittelbarer Nähe stehend hätte klären können.
Schlussphase: Vermeintliches Handspiel bei Treffer erhitzt die Gemüter
In der Endphase beruhigte sich das Geschehen wieder, ehe doch noch ein kontroverser Schlusspunkt folgen sollte. Sindermann rettete die Kugel auf dem Hosenboden liegend per Fuß vor der Linie, bevor Hegering (87.) den Ball mutmaßlich mit dem Oberarm über die Linie bugsierte. Die Gastgeberinnen reklamierten - doch der Treffer zum Endstand zählte.
Für die Wölfinnen geht es nach der Länderspielpause dienstags im Pokal-Viertelfinale nach Köln (18 Uhr). Auch die Essenerinnen dürfen sich in Leipzig zur selbigen Zeit noch Hoffnungen auf den Einzug ins Halbfinale machen.