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Schlaudraff: "Wir wollen aufsteigen"

SKN St. Pölten hat Ambitionen

Schlaudraff: "Wir wollen aufsteigen"

SKN-Geschäftsführer-Sport Jan Schlaudraff stapelt nicht mehr tief.

SKN-Geschäftsführer-Sport Jan Schlaudraff stapelt nicht mehr tief. GEPA pictures/Walter Luger

Nach den sportmedizinischen Tests am Mittwoch starteten die "Wölfe" des SKN St. Pölten Donnerstagnachmittag mit dem ersten Training in die neue Saison. Neu im Rudel sind Dario Tadic, Marc Stendera, Heimkehrer Andree Neumayer und Joel Dombaxi, der Mittwochabend einen Vertrag bis 2025 (mit Option bis 2026) bei den Niederösterreichern unterschrieben hat.

Mittags standen der Geschäftsführer Sport Jan Schlaudraff und der neue Sportdirektor Tino Wawra der Presse zum Thema "neue Aufgabenverteilung" Rede und Antwort, redeten aber auch sonst nicht um den heißen Brei herum. "Wir wollen aufsteigen. Alles andere wäre jetzt auch nicht mehr darstellbar", so Schlaudraff in Anspielung auf die letzte Zweitliga-Saison, in der die St. Pöltner erst in den letzten Runden Blau-Weiß Linz (wie auch den GAK) vorbeiziehen ließen.

Mastermind bei den Oberösterreichern war Tino Wawra, der dort neun Jahre als Spieler und Sportdirektor verbrachte und im März erste Gespräche mit Schlaudraff aufgenommen hatte: "Ich bin hier sicher nicht hergekommen, um um den dritten Platz zu spielen." Als Konkurrenten im Titelkampf erwarten sich die beiden Absteiger Ried, den GAK, FAC und die Admira. "Peter Stöger hat dort sicher keinen Vertrag unterschrieben, weil die dort 23 Prozent vom Budget einsparen müssen", vermutet Schlaudraff. Mit rund 20 Prozent Einbußen hatten Schlaudraff und der Geschäftsführer Sport, Matthias Gebauer, ja noch vor Beginn der letzten Saison zu kämpfen gehabt. "Das ist jetzt anders", so Schlaudraff.

Die Sportchefs beim SKN St. Pölten

Kooperation mit Wolfsburg nicht endlos

Schlaudraff kümmert sich neben der Kooperation mit dem VfL Wolfsburg in erster Linie um den deutschen und internationalen Spielermarkt, Wawra um den heimischen. "Da hat er mir einige Jahre voraus", so Schlaudraff. Letztlich werden die Personalentscheidungen gemeinsam getroffen. Bei Stendera hatte vornehmlich Schlaudraff seine Finger im Spiel. Den ehemaligen Bundesliga-Stammspieler von Eintracht Frankfurt hatte Schlaudraff ja auch im September 2019 nach Hannover gelotst. "Er war zu früh zu gut und hatte zwei Kreuzbandrisse. Wenn er fit ist und sich wohlfühlt, wird er uns extrem weiterhelfen."

Fix weg sind Luis Hartwig und Karim Conte. Ulysses Llanez hätten die Niederösterreicher gerne noch länger vom VfL Wolfsburg geliehen, Gespräche laufen. Auf kicker-Nachfrage, wie lange die Kooperation denn noch laufe, antwortete Schlaudraff: "Die wird jedes Jahr aufs Neue bewertet." Einen Innenverteidiger suchen Wawra und Schlaudraff noch. Selbigen aus Wolfsburg zu bekommen, sei unrealistisch.

28 Spieler haben die Niederösterreicher in der letzten Zweitliga-Saison eingesetzt. Linz kam mit 23 Akteuren aus. "Wir haben bereits offen kommuniziert, dass der eine oder andere Spieler mit noch weniger Einsatzzeit rechnen muss, vom Hof jagen wir aber niemanden", sagt Schlaudraff. Gut möglich also, dass das Rudel noch etwas dezimiert wird.

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