Bundesliga

Schalke freut sich über Harit-Millionen

Marseilles Kaufpflicht tritt in Kraft

Schalke freut sich über Harit-Millionen

Künftig nicht mehr auf der Schalker Gehaltsliste: Amine Harit.

Künftig nicht mehr auf der Schalker Gehaltsliste: Amine Harit. IMAGO/PanoramiC

Gerne hätten sich die Schalker schon im Sommer dauerhaft von Amine Harit getrennt, am Ende wurde es aber wieder einmal nur ein Leihgeschäft. Allerdings eines mit guter Perspektive. Die Königsblauen waren zuversichtlich, dass die im Vertrag mit Olympique Marseille verankerte, an eine bestimmte Anzahl an Einsätzen geknüpfte Kaufpflicht im Verlauf der Saison greifen würde. Dieser Fall ist bereits am Sonntagabend eingetreten und damit zum frühstmöglichen Zeitpunkt.

Dass Harit beim Ligaspiel der Franzosen gegen Lyon (1:0) mitwirken durfte, war für ganz Schalke "eine gute Nachricht", sagt Sportvorstand Peter Knäbel. "Es entspannt unsere Lage ein wenig." Im 15. Pflichtspiel der Saison war es bereits der 15. Einsatz des Marokkaners für Marseille, damit war die Kaufpflicht automatisch aktiviert. Sie liegt bei rund fünf Millionen Euro.

Für Schalke bleiben rund 3,5 Millionen

Von dieser Summe geht ein Teil an Harit und dessen Berater, für die leeren Kassen der Königsblauen dürften etwa 3,5 Millionen Euro übrigbleiben. Natürlich liegt der Gedanke nahe, dass der Aufsteiger dieses Geld nun in die dringend benötigte Kaderverstärkung stecken wird. Das ist auch Teil der Planung, allerdings nicht in Gänze.

Im Sinne ihres "wirtschaftlich vernünftigen Handelns", das sich die Klubführung um Finanzchefin Christina Rühl-Hamers auf die Fahnen geschrieben hat, sollen mit dem Betrag auch Löcher gestopft werden. "Wir müssen immer auch an das Thema Lizenzierung denken", betont Knäbel. Gut in diesem Zusammenhang: Bei seinem Antrag für die 1. und 2. Liga muss der FC Schalke Harits Gehalt nun nicht mehr berücksichtigen.

Wäre der 25-Jährige weiterhin nur verliehen, müsste Rühl-Hamers für die Berechnung des Personalbudgets davon ausgehen, dass der Spieler am 1. Juli 2023 zurückkehrt. Diese Ungewissheit ist nun vom Tisch, Harit steht nicht länger auf der Gehaltsliste der Schalker. Ihm waren einst fünf Millionen Euro pro Jahr zugesichert worden.

Harit kam 2017 für acht Millionen - Gehalt wurde zum Problem

Diese Summe ist mittlerweile für Schalker Verhältnisse natürlich jenseits von Gut und Böse, allerdings darf man dabei nicht vergessen, dass Harit zu einer Zeit zum FC Schalke kam, als der Verein noch im Europapokal vertreten war. Der damalige Sportvorstand Christian Heidel holte das Talent im Sommer 2017 für acht Millionen Euro vom FC Nantes in die Bundesliga, im Jahrhundertderby gegen Borussia Dortmund am 25. November 2017 steuerte Harit als frischgebackener marokkanischer Nationalspieler mit seinem ersten Bundesligatreffer einen Teil zum spektakulären 4:4 (nach 0:4-Rückstand) bei. Insgesamt kam er in seiner ersten Bundesligasaison, in der Schalke unter Trainer Domenico Tedesco deutscher Vizemeister wurde, 31-mal zum Einsatz, erzielte drei Tore und gab sieben Torvorlagen und wurde als "Rookie der Saison" gefeiert. Im Dezember 2019 verlängerte Heidels Nachfolger Jochen Schneider Harits Vertrag bis 2024, verbunden mit einem Gehaltssprung.

Während viele andere Topverdiener jener Zeit den FC Schalke nach und nach verließen, wurde Harits hohes Gehalt für den Verein immer mehr zur Belastung. Nach dem Abstieg 2021 verliehen die Königsblauen ihren Offensivspieler erstmals nach Marseille, nach seiner Rückkehr in diesem Sommer erzielte der mittlerweile zurückgetretene Sportdirektor Rouven Schröder mit Olympique die Kaufpflicht-Vereinbarung, die sich für die Gelsenkirchener nun auszahlt.

Toni Lieto

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