Sandhausens Trainer Uwe Koschinat musste einen verletzungsbedingten Startelf-Wechsel im Vergleich zur 0:1-Niederlage in Nürnberg vornehmen: Ouahim ersetzte Linsmayer, der sich in Nürnberg eine Gehirnerschütterung zugezogen hatte.
St. Paulis Coach Timo Schultz brachte dagegen gleich vier Neue gegenüber dem 4:2 gegen Heidenheim: Buballa, Becker, Daschner und Makienok rückten für Benatelli, Wieckhoff, Zalazar und Dittgen (allesamt auf der Bank) ins Team. Neuzugang Burgstaller stand erstmals im Kader, nahm jedoch zunächst einen Platz auf der Bank ein.
St. Pauli erwischte den deutlich besseren Start, die Gäste verbuchten alleine in der ersten Viertelstunde ein halbes Dutzend Torannäherungen. Bereits in der 3. Minute vergab Kyereh rechts im Strafraum aus aussichtsreicher Position, wenige Sekunden später gab Makienok den ersten Warnschuss ab (4.). Sandhausen hielt sich schadlos, weil den Gästen die Schärfe im Abschluss fehlte, auch Daschners Versuch aus spitzem Winkel rauschte recht deutlich am Tor vorbei (7.).
Nach einer Viertelstunde schickten sich die Hausherren an, der drückenden Überlegenheit St. Paulis etwas entgegenzusetzen. In der Folge kamen die Hanseaten nur noch selten gefährlich vor das Tor, bei einer solchen Gelegenheit köpfte Makienok den Ball aus sechs Metern über den Querbalken (20.). Sandhausen näherte sich zaghaft an, ehe Biada plötzlich die Führung auf dem Fuß hatte: Nach feiner Hacken-Vorlage von Behrens schloss er aus 16 Metern viel zu zentral ab (27.).
Diekmeier macht's
Auf einen Schlag war Sandhausen gleichwertig und sogar torgefährlicher als St. Pauli. Erst schoss Behrens nach feiner Einzelleistung links vorbei (36.), dann setzte Biada gegen eine unsortierte Gäste-Defensive an der Mittelinie zum Dribbling an. Bis zur Strafraumgrenze führte er den Ball eng am Fuß, ehe er rechts in den Lauf von Diekmeier passte. Der Rechtsverteidiger spurtete heran, zog aus 14 Metern direkt ab und überwand Keeper Himmelmann - weil Buballa seinen Fuß reinhielt und unhaltbar abfälschte (45.).
2. Bundesliga, 3. Spieltag
Schultz reagierte auf den Gegentreffer mit zwei offensiven Wechseln und brachte Dittgen und Tashchy mit Wiederanpfiff. St. Pauli agierte merklich darum bemüht, wieder Torgefahr zu entfachen, doch zunächst sprang lediglich ein harmloser Versuch von Tashchy heraus (49.). Gefährlicher war da schon der nächste Abschluss von Diekmeier auf der anderen Seite. Der Wegbereiter des 1:0 zog wieder von rechts ab, nun aus etwas größerer Distanz. Diesmal ging Himmelmann als Sieger aus dem Duell hervor und lenkte den Ball über den Querbalken (55.). Kurz darauf zappelte dann das Netz hinter Himmelmann - doch weil Torschütze Zhirov die Hand am Ball hatte, verwehrte Schiedsrichter Sven Waschitzki dem Treffer die Gültigkeit (56.).
Zalazar und Wieckhoff scheitern
Schultz brachte auch Burgstaller, der bis auf eine Gelegenheit kurz vor dem Ende aber unauffällig blieb (90.). St. Pauli tat sich lange schwer, Druck auszuüben und kam erst in der Schlussphase zu guten Möglichkeiten. Erst schoss Ohlsson nach einer Ecke knapp über den Querbalken (76.), dann köpfte Ziereis drüber (84.). Zalazar aus der Distanz (85.) und Wieckhoff nach feiner Kombination (89.) vergaben die dicksten Möglichkeiten, ehe Schiedsrichter Sven Waschitzki die erste Saison-Niederlage der Hanseaten mit dem Abpfiff besiegelte.
Für St. Pauli geht es nach der Länderspielpause und dem Freundschaftsspiel gegen Werder Bremen (Mittwoch, 17 Uhr) dann in der Liga am 19. Oktober (20.30 Uhr) gegen den 1. FC Nürnberg weiter. Sandhausen spielt am 17. Oktober (13 Uhr) beim Karlsruher SC.