Sandhausens Trainer Uwe Koschinat musste mit Blick auf das 1:0 beim SV Wehen Wiesbaden unter der Woche einmal notgedrungen umstellen: Frey kam für Taffertshofer (5. Gelbe Karte) in die Mannschaft.
96-Coach Kenan Kocak warf dagegen im Vergleich zum 1:1 gegen den KSC die Rotationsmaschine an: Franke, Albornoz, Bakalorz, Maina, Guidetti und Teuchert begannen für Korb (nicht im Kader), Anton (10. Gelbe), Prib, Horn, Weydandt und Ducksch (alle vier auf der Bank).
Linsmayer trifft den linken Pfosten
Die erste halbe Stunde in Sandhausen war eine rassige, extrem chancenreiche - einzig ein Tor fehlte. Haraguchi eröffnete den mit offenem Visier geführten Schlagabtausch mit einem zu kurzen Rückpass, Linsmayer traf aus spitzem Winkel aber nur den linken Pfosten (5.). Die direkte Antwort hatte Bakalorz parat, der nach Doppelpass mit Teuchert aber an Fraisl scheiterte (9.). Im Gegenzug fehlten Scheu bei einem wuchtigen Flachschuss nur Zentimeter zum Führungstor (10.).
Frankes Kopfball aus dem Lehrbuch nicht belohnt
Besonders nach Standards wackelten beide Defensivreihen: Erst köpfte 96-Verteidiger Hübers knapp links vorbei (15.), dann fand Zhirov per Kopf aus kurzer Distanz in Zieler seinen Meister (17.). Kurz vor Ablauf der ersten halben Stunde waren es erneut zwei Kopfbälle, bei denen der erste Treffer in der Luft lag. Behrens köpfte unter Bedrängnis knapp drüber, Frankes Kopfball aus dem Lehrbuch landete am linken Pfosten - der wie angewurzelt stehen gebliebene Fraisl wäre machtlos gewesen (29.). Anschließend flachte die Begegnung ab, einzig die verletzungsbedingte Auswechslung von 96-Kapitän Bakalorz (schwere Brustkorb-Prellung nach frühem Zusammenprall mit Mitspieler Kaiser) und die fünfte Gelbe Karte von Scheu waren noch erwähnenswert (33., 44.).
Sandhäuser Doppelschlag
Der 29. Spieltag
Mit dem Seitenwechsel nahm 96-Coach Kocak seinen zweiten Wechsel vor und brachte für Hübers im Abwehrzentrum Routinier Felipe. Hannover übernahm gefühlt Spiel- und Ballkontrolle, geriet nach einem Konter aber in Rückstand: Behrens legte rechts am Strafraum clever für Biada quer, der mit seinem Flachschuss Franke zum 1:0 tunnelte (51.). Damit nicht genug, denn Sandhausen legte direkt den zweiten Treffer nach. Nach einem weiteren präzisen Eckball von Paqarada setzte der ungedeckte Nauber seinen Kopfball ins linke Eck - 2:0 (56.).
Hannover gab sich allerdings noch nicht auf: Nach einem schnellen Einwurf von Albornoz bediente Haraguchi den sich freilaufenden Guidetti. Der Flachschuss des Schweden brachte neue Spannung - nur noch 1:2 (58.). Kocak legte nach und brachte für Teuchert und Guidetti seine Joker Weydandt und Ducksch (62.).
Frey lässt das 4:1 liegen
Sandhausen nahm sich eine kurze Auszeit, ehe die Hausherren wieder mehr in die Offensive investierten. Zhirovs Kopfball-Treffer wurde wegen einer Abseitsposition von Biada die Anerkennung verweigert (77.), doch Joker Türpitz sorgte nach einem mustergültigen Konter doch noch für das viel umjubelte 3:1 (82.). Es hätte für die Gäste noch dicker kommen können, doch Frey drosch das Leder aus spitzem Winkel nur an das Außennetz (87.). Es blieb beim verdienten Heimsieg für den SVS, der nun 36 Zähler auf dem Konto hat und die 96er sogar überholte.
Und wie geht's weiter? Im Gegensatz zu den meisten anderen Zweitligisten hat Hannover die nächste englische Woche vor der Brust: Am Mittwoch (18.30 Uhr) steht das Nachholspiel vom 26. Spieltag gegen Dynamo Dresden auf dem Programm. Die Sandhäuser indes gastieren am Freitag (18.30 Uhr) bei der SpVgg Greuther Fürth.