Mit zwei Siegen und einem Unentschieden war der SV Sandhausen in das Kalenderjahr 2024 gestartet, in der ersten Partie im Februar stand das Duell mit dem Halleschen FC an. Zwischen dem Aufstiegsaspiranten Sandhausen und Abstiegskandidat Halle war die Favoritenrolle bereits vor Anpfiff klar verteilt, doch Sandhausens Coach Jens Keller war durchaus gewarnt vor dem offensivstarken Gegner. "Halle ist ungemein torgefährlich, hat aber auch die meisten Tore bekommen. Darauf müssen wir uns einstellen", hatte Keller vor der Partie gewarnt. Der 53-Jährige setzte nach dem 1:1 bei 1860 München auf zwei Veränderungen in seiner Startelf, Greil und Pink ersetzten Otto und Meier (beide Bank) im Aufgebot.
Sein Gegenüber Sreto Ristic nahm nach der 1:4-Heimpleite in Mannheim sogar noch einen Wechsel mehr vor - wenngleich auch unfreiwillig. Landgraf, Behrendt und Hug fehlten allesamt verletzungsbedingt und wurden durch Vollert, Lofolomo und Halangk ersetzt. Damit war die Viererkette des HFC beinahe komplett verändert.
Aus dem Nichts: Greil trifft zur Führung
3. liga, 24. spieltag
Mit einer neu formierten Defensive zeigten sich die Gäste aus Halle, die in dieser Saison die anfälligste Verteidigung der Liga stellen, überraschend stabil. In einer chancenarmen Anfangsphase ließ der HFC nichts zu und zeigte sich hingegen selbst offensiv zweimal. Halimi verpasste allerdings aus der Distanz (16.), während Ben Balla bei Deniz' direkter Ecke gerade noch rettete (22.).
Vom SVS kam in der ersten halben Stunde überhaupt nichts, dann führten die Hausherren aber dennoch. Ein weiter Einwurf rutschte zu Weik durch, der Greil aus kurzer Distanz bediente. Der Österreicher hielt nur noch den Fuß hin und traf so zum 1:0 (31.). Verdient war die Führung zu diesem Zeitpunkt nicht, im Nachgang schickte sich Sandhausen aber an, das zu ändern. Zunächst scheiterte Stolze am stark reagierenden Schulze, dann ließ Ben Balla das 2:0 nach einer Ecke liegen (37.). Auch der Pfosten verhinderte den zweiten Treffer: Nachdem Schulze einen Kopfball von Stolze von der Linie gekratzt hatte, scheiterte Greil aus kurzer Distanz am Aluminium (39.).
Auch der zweite Durchgang brauchte etwas Zeit, um in Gang zu kommen, dann hatte aber erneut der SVS die große Chance zum zweiten Treffer. Nach einem Fehler von Lofolomo ging Pink allein auf Schulze zu, verfehlte nach einem schönen Haken aber das leere Tor (56.). Auch in der Folge blieben die Hausherren die bessere Mannschaft, ohne aber die letzte Konsequenz zu zeigen. Abschlüsse von Ben Balla und Greil blieben so ungefährlich (64./67.).
Nietfeld gleicht vom Punkt aus
Auch aus der Distanz probierten es die Hausherren immer wieder, nach ihren Einwechslungen kamen Otto und Burcu dem Torerfolg ganz nahe. Beide Versuche strichen aber knapp am Tor der Gäste vorbei (72./75.). Nachdem vom HFC lange nichts mehr gekommen war, probierten es die Gäste in der Schlussphase durch Lofolomo gleich zweimal, zunächst nach einem Kreuzer-Freistoß per Grätsche, dann per Dropkick aus der Distanz. Beide Male musste Rehnen jedoch nicht eingreifen (83./85.).
Halle hatte sich noch nicht aufgegeben und wurde für diese Bemühungen spät belohnt. Nach einem Trikotzupfer von Geschwill an Berko gab es tatsächlich Foulelfmeter für den HFC - und den versenkte der eingewechselte Nietfeld sicher in den Maschen (90. +1). Weil Fuchs mit Ablauf der Nachspielzeit die letzte Möglichkeit der Hausherren in den Sandhäuser Fanblock beförderte, blieb es schlussendlich beim für den SVS am Ende ärgerlichen 1:1. Sandhausen gastiert am kommenden Samstag in Münster (14 Uhr). Die Hallenser müssen schon am Dienstag zum Nachholspiel des 17. Spieltags zur SpVgg Unterhaching (19 Uhr).