Sandhausens Trainer Michael Schiele nahm nach dem 1:3 in Regensburg bereits den zweiten Torhüter-Wechsel seiner Amtszeit vor: Für Wulle stand der von Werder Bremen ausgeliehene Kapino im Tor. Außerdem musste der Coach auf den zuletzt angeschlagenen Biada und Esswein (Quarantäne) verzichten - für sie spielten Halimi (Startelf-Debüt) und Behrens.
Bochums Coach Thomas Reis sah angesichts vier Liga-Siegen in Folge wenig Anlass für personelle Veränderungen. Im Vergleich zum3:1 gegen Nürnberg ersetzte lediglich Pantovic Holtmann (Bank) auf der Außenbahn.
Bochum kommt nicht durch
Der SV Sandhausen stand in der gewohnten Dreierkette, die Rossipal und Diekmeier zeitweise zur Fünferkette anwachsen ließen, von Beginn an sehr konzentriert und sicher. Offensiv setzte der SVS auf schnelles und schnörkelloses Spiel. Bochum hatte mehr Ballbesitz, tat sich aber mit der kompakten Defensive der Gastgeber schwer. Der VfL ließ zwar eine Vielzahl an Flanken in den Strafraum fliegen, nur selten wurde es aber so gefährlich wie bei Zollers Kopfball, der nur knapp am rechten Kreuzeck vorbeistrich (16.).
Der 17. Spieltag
Behrens nutzt Bochumer Unordnung
Sandhausen wurde mit laufender Spielzeit mutiger und zeigte sich öfter in der Offensive. Immer wieder sorgte das Zusammenspiel der beiden Spitzen Behrens und Keita-Ruel für Gefahr - zunächst fehlte es aber an der letzten Genauigkeit. Keita-Ruels Distanzschuss war noch die beste Chance (21.), sonst bekam der VfL immer noch einen Fuß dazwischen oder Sandhausen selbst spielte es unsauber zu Ende. Kurz vor der Pause stimmte dann nach einer Halimi-Ecke die Zuordnung in der Bochumer Defensive nicht: Zulj klärte nicht entscheidend genug und Behrens verwertete den Abpraller seines Pfosten-Kopfballs selbst zur Führung (44.).
Aus der Kabine kam der VfL motiviert und übernahm sofort das Kommando. Sandhausen zog sich mit der Führung im Rücken zurück und wartete ab, was Bochum zu bieten hatte - das war außer Ballbesitz nicht wirklich viel. So dauerte es bis zur 66. Minute, ehe Kapino wirklich eingreifen musste und mit einer starken Fußabwehr Zulj am Torerfolg hinderte.
Zulj per Kopf zum Ausgleich
Auch die Hereinnahmen von Holtmann und Ganvoula brachten nicht den erhofften Elan in die Bochumer Offensivbemühungen - der Tabellenzweite blieb erstaunlich ungefährlich. Sandhausen schien, anstatt auf die Entscheidung zu drängen, sich damit zufrieden zu geben, das knappe Ergebnis über die Zeit zu retten - und das rächte sich: Der Sekunden zuvor erst eingewechselte Eisfeld flankte einen Freistoß genau auf den Kopf von Zulj, der ungedeckt zum 1:1 einköpfte (86.).
Schmidt fliegt vom Platz
In der Schlussphase wurde es noch einmal hektisch. Erst flog der eingewechselte Schmidt nach seinem zweiten Foul mit Gelb-Rot vom Platz (90.+1), dann ließ Pena Zauner kläglich den Lucky Punch liegen. Durch das letztlich gerechte 1:1 ist Bochum weiter erster Verfolger von Tabellenführer Hamburg, Sandhausen ist hingegen auf den Relegationsplatz abgerutscht.
Für den SVS geht es bereits am Mittwoch (18.30 Uhr) in Darmstadt weiter, Bochum ist einen Tag später (20.30 Uhr) beim FC St. Pauli zu Gast.