Rostocks Coach Peter Vollmann tauschte im Vergleich zum 0:0 beim FSV Frankfurt dreimal Personal aus: Für Jänicke, Lartey und Perthel liefen Pelzer, Ziegenbein und Weilandt auf.
Bei St. Pauli brachte Andre Schubert nach dem 2:2 gegen Fürth zwei Neue: Für Schachten (Muskelfaserriss) und Bruns durften Gunesch und Daube von Beginn an ran.
Im ausverkauften Ostseestadion startete die Partie mit klaren Vorteilen für die zweikampfstarken Rostocker, die durch Ziegenbein eine erste Möglichkeit erarbeiteten (7.).
Nur eine Minute später erwies Weilandt seinem Team einen Bärendienst: Der Mittelfeldmann nahm im Luftduell mit Morena den Ellenbogen viel zu hoch und traf den Gäste-Kapitän im Gesicht - Rot! Die taktischen Karten waren also früh neu gemischt - Schubert setzte zudem mit der Einwechslung von Schindler für den angeschlagenen Verteidiger ein richtungsweisendes Zeichen (12.).
Doch so richtig ins Spiel kamen die Hamburger gegen leidenschaftlich kämpfende und immer wieder Nadelstiche setzende Rostocker (vornehmlich Ziegenbein) zunächst nicht. Zu hoch die Fehlerquote im Vorwärtsgang, zu unpräzise das Passspiel vor allem am gegnerischen Strafraum.
Erst Mitte des ersten Durchgangs mündeten die Kombinationen der spielerisch reiferen Schubert-Schützlinge in Möglichkeiten. Bartels, dessen Sturz an der Strafraumgrenze im Duell mit Kostal wohl von Referee Winkmann zu Recht nicht mit einem Frei- oder gar Strafstoß geahndet wurde (24.), verzog bei der besten aus guter Position (31.).
Hansa stand dann selbst dicht vor der Führung, doch Pelzer scheiterte nach einem sehenswerten Konter am Blitzreflex von Keeper Tschauner (39.). Bereits im Gegenzug folgte die Quittung: Bartels sprintete durchs Mittelfeld und überließ den Ball Naki, der auf Kruse durchsteckte. Hart bedrängt von Ziegenbein spitzelte der Linksfuß das Leder aus zehn Metern an Müller vorbei ins Tor (40.).
Nun wurden Bengalofeuer gezündet, was Winkmann zu einer zehnminütigen Spielunterbrechung veranlasste. Nach Kostals Knaller knapp über den Balken (45.+1) ging es dann endgültig in die Kabine - mit der etwas glücklichen Gästeführung.
Der 15. Spieltag
Ohne Personalwechsel ging es nach Wiederanpfiff weiter. Und schon bald war das zunächst aktivere Rostock wieder im Spiel, denn Blums Klasse-Solo an drei Gegenspielern vorbei leitete den verdienten Ausgleich ein: Nach der Flanke des Flügelspielers ließ Tschauner Müllers Volleyschuss abprallen, und Mintal staubte aus vier Metern ab - erstes Tor des Slowaken im Hansa-Dress (50.).
Mit Bruns für Kalla (54.) rüsteten die Gäste offensiv weiter auf und drängten den Aufsteiger in der Folge mehr und mehr in dessen eigene Hälfte. Chancen blieben aber Mangelware (Ausnahme: Kruse, 64.), weil sich die Schubert-Elf immer im dichten Abwehrnetz der Hausherren verfing.
Längere Zeit tat sich wenig, ehe ein Standard für die Vorentscheidung sorgen sollte: Bruns brachte einen Freistoß aus dem rechten Halbfeld in den Fünfer, wo sich Saglik von Kostal absetzte und aus vier Metern einnickte (80.).
Daube (85.) und Bartels (90.) verpassten zunächst den endgültigen K.o. der Gastgeber, ehe Saglik eine Überzahlsituation zu seinem zweiten Treffer nutzte (90.+1). St. Pauli fuhr den fünften Auswärtssieg ein und bleibt ganz oben dabei, während Hansa auf Relegationsplatz 16 abrutscht.
Rostock tritt am Freitag (18 Uhr) erneut zu Hause an und erwartet Union Berlin, St. Pauli empfängt am Sonntag (13.30 Uhr) Dynamo Dresden.