Nach der 1:4-Pleite bei Eintracht Frankfurt nahm Hansa-Coach Peter Vollmann drei Änderungen vor: In der Viererkette verteidigte Wiemann für Holst, im Offensivbereich ersetzten Schied und Debütant Weilandt Jänicke und Ziegenbein (beide Bank). Beim KSC gab es nach 0:2-Niederlage gegen den FC St. Pauli zwei Wechsel. Trainer Rainer Scharinger vertraute anstelle von Stadler auf Milchraum als Linksverteidiger, im Angriff stürmte Lavric für Ngwat-Mahop.
Beide Mannschaften agierten ob der aktuellen Tabellensituationzu Beginn der Partie sehr nervös. Coach Vollmann hatte dies bereits im Vorfeld geahnt und von einem "Duell zweier Verunsicherter" gesprochen. Sein Team war es dann nach knapp zehn Minuten, das als erstes diese Verunsicherung ablegen konnte und zu Chancen durch Peitz (9.) und Lartey (12.) kam.
Der 9. Spieltag
Eine knappe Viertelstunde darauf belohnte sich der Aufsteiger für den Mehraufwand, profitierte allerdings auch von einer dezimierten Gästeabwehr. Kempe kassierte nach einem Kopfballduell mit Semmer nicht nur den Foulpfiff gegen sich, sondern musste auch noch an der Seitenlinie behandelt werden. Nach dem fälligen Freistoß flog der Ball zunächst wie eine Flipperkugel durch den Karlsruher Strafraum, ehe Pannewitz das Leder zu Schied durchsteckte und dieser anschließend aus spitzem Winkel zum 1:0 traf (25.). Beflügelt von der Führung und dem ersten Heimtreffer nach 366 torlosen Minuten zogen die Hausherren ihr Offensivspiel weiter auf und hätten noch erhöhen müssen. Perthel zeigte sich erst zu zaghaft im Abschluss (31.), kurz darauf verfehlte er nach einem blitzschnellen Konter nur um Haaresbreite (44.).
Auch Gäste-Trainer Scharinger war offenbar alles andere einverstanden mit der Leistung seiner Schützlinge in Hälfte eins und brachte zu Beginn des zweiten Durchgangs mit Krebs (für Cuntz) und Fink (für Milchraum) zwei neue Akteure. Die Körpersprache war auch gleich eine andere, wenn auch gefährliche Torraumszenen weiter auf sich warten ließen. Denn auch die Rostocker marschierten nicht mehr so zwingend wie noch in den ersten 45 Minuten Richtung Orlishausens Gehäuse. Das Spielniveau verflachte zusehends. Viele Fouls nahmen den Spielfluss komplett raus.
Lavric benötigt erst einen Probedurchgang
Semmer sorgte dann nach 68 Minuten mal wieder für Aufsehen, als er aus über 30 Metern seinen ehemaligen Erfurter-Teamkollegen Orlishausen prüfte, der jedoch parieren konnte. Fast im direkten Gegenzug meldeten sich dann auch die Gäste mal zu Wort: Iashvilis Flanke von rechts fand Lavric, dessen Kopfball nur knapp über die Latte flog (71.). Sechs Zeigerumdrehungen darauf hatte sich die inkonsequente Chancenverwertung der Ostseestädter dann doch noch gerächt. Erneut war es eine Produktion von Iashvili und Lavric, nur mit dem Unterschied, dass diesmal der Kopfball des Slowenen unter gütiger Mithilfe der zusehenden Wiemann und Schyrba sein Ziel fand (77.).
In den Schlussminuten gelang es dann keiner der beiden Mannschaften mehr, den entscheidenden Treffer zu erzielen, sodass die Rostocker auch nach neun Spielen auf den ersten Saisonsieg warten müssen. Für den KSC endet dagegen eine Niederlagen-Serie von fünf Spielen.
Nächste Gelegenheit für einen Dreier haben die Rostocker am Freitag bei Erzgebirge Aue, der KSC hat am Sonntag die SpVgg Greuther Fürth vor der Brust.