Hansa-Coach Wolfgang Wolf brachte nach dem 4:5 bei Union Berlin und dem damit einhergehenden Abstieg in die Drittklassigkeit zum Saisonfinale fünf Neue: Kevin Müller (Tor), Blum, Lartey, Starke und Jänicke spielten für Hahnel (Tor), Pelzer, Peitz, Wiemann und Weilandt.
Fürths Trainer Michael Büskens musste nach dem 1:1 gegen Düsseldorf auf Nehrig (Oberschenkelzerrung) und Fürstner (Gelb-Rot-Sperre) verzichten, außerdem setzte er Asamoah auf die Bank. Pekovic, Pektürk und der wiedergenesene Occean standen dafür in der Startelf des Aufsteigers.
Bei kühlen acht Grad Celsius entwickelte sich in der DKB-Arena ein eher verhaltenes Duell. Beide Mannschaften rissen sich keinen Zacken aus der Krone und ließen es eher ruhiger angehen. Die Fürther verschliefen die Anfangsminuten ein wenig. Semmer hätte das fast bestraft, jagte das Leder aber über den Kasten (2.). Rasch stabilisierte sich das Kleeblatt aber in der Defensive und gab über Pektürk zudem einen ersten Warnschuss ab (7.).
Der 34. Spieltag
Das war es aber auch schon für lange Zeit mit klaren Torchancen auf beiden Seiten. Spielerisch hatten die Franken zwar Vorteile, nur agierten sie nicht zielstrebig genug. Hansa hielt vor allem mit Leidenschaft dagegen und verkaufte sich teuer. Dennoch war es eine Begegnung auf überschaubarem Niveau, in der es Möglichkeiten fast nur nach ruhenden Bällen gab - Occean scheiterte an Kevin Müller (19.), während Jänicke Pekovics Kopfball nach einer Ecke noch von der Linie kratzte (32.). Fünf Minuten zuvor hatte auf Gegenseite Gusche nach einem Eckball knapp neben den rechten Pfosten geköpft.
Die Begegnung plätscherte im Grunde vor sich hin, doch dann zappelte der Ball plötzlich im Netz! Nach feinem Doppelpass mit Prib passte Pekovic von der linken Grundlinie flach in den Fünfer. Occean wurde am ersten Pfosten noch geblockt, doch Nöthe stand goldrichtig - 1:0 (35.). Kurz darauf vergab Lartey die Chance zum Ausgleich (39.), sodass es letztlich bei der knappen Pausenführung der Kleeblättler blieb.
Fokussiert: Schröck, hier gegen Starke (re.), bei seinem letzten Spiel für die SpVgg. picture alliance
Occean bleibt ohne Torerfolg - Mintal schlägt spät zu
Im zweiten Durchgang ergriffen die Franken das Kommando, taten sich aber weiterhin mit gut sortierten Rostockern schwer - immerhin sorgte Occean direkt für Aufregung (47., 49.). Die Hanseaten hielten jedoch im Rahmen ihrer Möglichkeiten weiter dagegen und sorgten über Standards für Entlastung. In der 59. Minute gelang dem FCH nach einer Ecke plötzlich der unverhoffte Ausgleich: Holst verlängert per Kopf zu Gusche - 1:1.
Durch den Treffer mussten sich die Fürther von dem zuvor angepeilten Rekord, als Mannschaft mit den wenigsten Gegentreffern in einer Spielzeit in die Geschichte der 2. Liga einzugehen, verabschieden. Zwei Ziele blieben noch: Occean zum Torschützenkönig zu machen und Meister zu werden. In der 77. Minute machte Sararer in puncto Felge alles klar: Der Spanier wurde wunderbar von Mavraj freigespielt und markierte daraufhin das 2:1.
Danach agierten die Kleeblättler durchaus clever und sahen schon wie der sichere Sieger aus, doch dann machte ihnen der Ex-Nürnberger Mintal einen Strich durch die Rechnung. Der Slowake kam nach einem Einwurf zum Abschluss und jagte den Ball trocken aus 15 Metern unter die Latte (90.). Es sollte beim 2:2 bleiben, Occean blieb demnach ohne Torerfolg. Dasselbe Schicksal hatte aber auch Frankfurts Meier sowie Paderborns Proschwitz ereilt, sodass alle drei mit jeweils 17 erzielten Treffern Torschützenkönige der 2. Liga in der Saison 2011/12 wurden.
Für die Fürther beginnt das Abenteuer Bundesliga am Wochenende vom 24. bis 26. August. Zuvor werden sowohl die Franken als auch die Rostocker noch in der 1. Runde des DFB-Pokals (17. bis 20. August) gefordert sein. In der 3. Liga rollt der Ball bereits ab dem 20. Juli 2012.