Regensburgs Trainer Franz Gerber musste nach der 2:4-Pleite in Ingolstadt auf Kotzke (5. Gelbe Karte) und Kamavuaka (Gelb-Rot) verzichten - Laurito und Ziereis waren die Vertretung. Außerdem landeten Wiegers (Tor) und Müller auf der Bank, während der wiedergenesene Hofmann (Tor) sowie Amachaibou in der Anfangsformation aufliefen. Auch Unions Coach Uwe Neuhaus plagten Personalsorgen. So hatte Karl beim 0:0 gegen den VfR Aalen seine fünfte Gelbe gesehen und musste nun passen. Außerdem flogen Silvio und Kohlmann aus der Startelf. Neu dabei: Göhlert, Quiring und Terodde.
Beide Mannschaften lieferten sich vom Anpfiff weg ein weitgehend ausgeglichenes Duell, das enorm von seiner Intensität lebte. Die Regensburger präsentierten sich ein Stück weit zielstrebiger. Der Jahn war stark darum bemüht, das Mittelfeld schnell zu überbrücken und das Geschehen in den gegnerischen Strafraum zu verlagern. Über die Außenbahnen sorgten die Gastgeber dann auch für Betrieb und kamen so zur ersten dicken Chance des Spiels - Haag scheiterte an Haas (7.).
Der 14. Spieltag
Primär lag das Augenmerk aber auf einer stabilen Defensive - und das auf beiden Seiten. Weder die Regensburger noch die Berliner gingen allzu große Risiken ein, was dazu führte, dass klare Torraumszenen zunächst absoluten Seltenheitswert hatten. Die Akteure beharkten sich im Mittelfeld und ließen zudem in der Offensive die notwendige Präzision im Passspiel vermissen - lange Zeit herrschte demnach Leerlauf im Jahnstadion.
Mitte der ersten Hälfte sollt sich das allerdings grundlegend ändern! Zuerst schlug Machado nach einem Konter zu (27.), ehe wenige Sekunden später Sembolo den Doppelschlag perfekt machte (28.). Nur kurz hatte sich die Berliner Abwehr unsortiert gezeigt, und auf einmal lagen die Eisernen mit 0:2 zurück - allerdings nicht allzu lange. Bei einem einfachen langen Ball waren Laurito, Nachreiner und Hofmann uneins, wer denn nun klären sollte. Terodde nutzte die Konfusion eiskalt aus und verkürzte (31.).
Neuhaus wechselt offensiv - Berlin bläst zur Aufholjagd
Jubelarie: Regensburgs Sembolo und Haag (re.) freuen sich über das 2:0. picture alliance
Neuhaus reagierte noch vor dem Seitenwechsel und brachte mit Silvio, der für Quiring kam, eine zweite echte Spitze. Das zeigte Wirkung, denn die Eisernen waren fortan präsenter und entwickelten deutlich mehr Druck. Weil aber sowohl Terodde (40.) als auch Mattuschka (45.+1) an Hofmann scheiterten, ging es mit der knappen Führung der Regensburger in die Kabinen.
Nach Wiederanpfiff machten die Köpenicker dort weiter, wo sie zuvor aufgehört hatten. Union marschierte nach vorne und drängte mit aller Macht gegen nun extrem tief stehende Gastgeber auf den Ausgleich. Mattuschka scheiterte noch am linken Außenpfosten (47.) und Jopek verzog knapp (51.). Dann passte Silvio aber prima in den Lauf von Terodde, der alleine vor Hofmann auftauchte und diesem aus kurzer Distanz das Nachsehen gab - 2:2 (56.).
Die Zeiger waren also wieder auf null gestellt. Gerber griff ins Geschehen ein und brachte mit Altinay einen "Kettenhund" für Mattuschka. Die Maßnahme ging auf, der Berliner Spielmacher konnte fortan deutlich weniger Impulse geben. Die Kräfteverhältnisse verlagerten sich wieder ein wenig zu Gunsten des Jahn - das Match war jetzt völlig offen. In der 70. Minute ging Göhlert jedoch zu stürmisch in den Zweikampf mit Amachaibou und foulte diesen. Bitter, denn der 32-Jährige hatte schon Gelb gesehen und musste so frühzeitig runter.
Die Regensburger durften die Schlussphase demnach mit einem Mann mehr bestreiten. Zunächst setzte es aber einen weiteren Nackenschlag: Jopek zirkelte einen direkten Freistoß aus 17 Metern sehenswert über die Mauer hinweg ins Netz (75.). Es bahnte sich die nächste Pleite für den SSV an. Damit wollte sich der Aufsteiger aber nicht abfinden und warf nun alles nach vorne - mit Erfolg! Haag flankte von links präzise zu Amachaibou, der den Ball zum vielumjubelten 3:3 in die Maschen drosch (81.). Damit gaben sich dann beide Mannschaften zufrieden, sodass es schlussendlich beim leistungsgerechten Remis blieb.
Für Jahn Regensburg geht es kommenden Freitag mit dem Heimspiel gegen den VfR Aalen weiter (18 Uhr), Union Berlin hat tags darauf 1860 München zu Gast (13 Uhr).