Jahn-Trainer Mersad Selimbegovic setzte im Vergleich zum 2:2 beim VfL Osnabrück in der Innenverteidigung auf Correia statt Knipping, in der Offensive erhielt Wekesser den Vorzug vor Makridis.
Darmstadts Coach Dimitrios Grammozis verzichtete auf seinen Toptorjäger Dursun und ersetzte ihn im Sturmzentrum durch Platte. Die weiteren Änderungen nach dem 1:1 gegen Fürth: Rechts verteidigte Herrmann anstelle von Bader, im Mittelfeld spielte Kempe für Stark.
Correia köpft zur frühen Führung ein
Startelf-Rückkehrer Kempe sorgte auch für den ersten Abschluss der Partie, Meyer hatte mit dem Distanzkracher des Mittelfeldmanns durchaus Probleme (4.). Doch trotz des engagierten Auftakts der Lilien ging Regensburg früh in Führung: Nach einer Okoroji-Ecke sprang Honsak im Kopfballduell mit Correia gar nicht hoch und machte es dem Regensburger so einfach: Der Innenverteidiger ließ Schuhen mit seinem Kopfball aus kurzer Distanz keine Chance - sein erster Zweitliga-Treffer seit über eineinhalb Jahren (7.).
Das 1:0 spielte den Hausherren in die Karten, die Regensburger zogen sich nun zurück, standen enorm diszipliniert und verließen nur selten ihre strukturierte Grundordnung. Die Konsequenz: Darmstadt agierte zwar optisch klar überlegen, hatte im ersten Durchgang knapp 70 Prozent Ballbesitz, kam in den ersten 45 Minuten aber nur durch eine Einzelaktion von Kempe zu einer Ausgleichschance (25.). Regensburg trat offensiv so gut wie gar nicht in Erscheinung, die einzige Chance im ersten Abschnitt reichte der Selimbegovic-Elf zur Pausenführung.
Der 30. Spieltag
Plötzlich geht's rund: Besuschkow trifft, Wekesser fliegt
Lilien-Trainer Grammozis reagierte zur Pause und wechselte doppelt, für Honsak und Platte kamen Paik und Dursun. Und der eingewechselte Goalgetter brauchte nicht einmal zehn Sekunden, um die größte Chance zum 1:1 zu kreieren. Der Stürmer lief Jahn-Schlussmann Meyer an, der Dursun anschoss und Glück hatte, dass der Ball so günstig abprallte, dass er ihn noch so eben vor dem nachsetzenden Stürmer sichern konnte.
Es war der Auftakt zu einer ereignisreichen Anfangsviertelstunde des zweiten Durchgangs - hauptsächlich mit Regensburger Protagonisten: Der Jahn schnupperte zunächst schon am 2:0, Albers' Drehschuss sprang vom Innenpfosten ins Feld zurück (50.). Kurze Zeit später war es aber soweit - und wieder traf der Jahn nach einer Ecke: Nach Okorojis Hereingabe flogen im Fünfmeterraum mehrere Spieler inklusive Torwart Schuhen am Ball vorbei und die Kugel fiel am zweiten Pfosten dem völlig überraschten Besuschkow aufs Knie. Von dort aus trudelte der Ball über die Linie (52.).
Nun sprach vieles für den Jahn - aber Wekesser erwies seinem Team einen Bärendienst: Völlig überflüssig rauschte der bereits verwarnte Offensivmann in Herrmann hinein und sah folgerichtig Gelb-Rot (57.). Darmstadt erhöhte in Überzahl noch einmal die Schlagzahl und kam zur großen Chance auf den Anschlusstreffer, nachdem Stolze im eigenen Strafraum den aufgerückten Rapp zu Fall brachte. Kempe trat zum fälligen Strafstoß an, jagte den Ball aber mit Vollspann über die Latte (66.).
George setzt den kuriosen Schlusspunkt
Zu diesem Zeitpunkt zeichnete sich bereits ein gebrauchter Tag für Darmstadt ab, das zwar weiter anrannte, aber bis auf einen Weitschuss von Dursun (67.) auf keine echten Chancen - kam und sich stattdessen ein weiteres kurioses Tor fing: Nach einem weiten Schlag von Meyer misslang Rapp die Brustannahme und Keeper Schuhen stand völlig ab vom Schuss, sodass der dazwischenspritzende George den Ball aus 20 Metern ins leere Tor befördern konnte (77.).
Die Partie war damit endgültig gelaufen, Regensburg verwaltete auch in Unterzahl seine Führung. Dursun setzte zwar nochmal ein spektakuläres Ausrufezeichen, sein sehenswerter Fallrückzieher flog aber knapp rechts vorbei (84.) - den Lilien wollte trotz optischer Überlegenheit einfach nichts so recht gelingen.
Darmstadt verabschiedet sich damit wohl aus dem Aufstiegsrenne, Regensburg ist durch den Dreier nach menschlichem Ermessen gerettet und hat darüber hinaus eine schwarze Serie von sieben sieglosen Spielen in Folge beendet. Der Jahn kann damit am 31. Spieltag beim 1. FC Heidenheim (Samstag, 13 Uhr) befreit aufspielen, Darmstadt empfängt Hannover 96 (Sonntag, 13.30 Uhr).