Real-Coach Zinedine Zidane drehte im Vergleich zum 2:1 beim FC Getafe fünfmal am Personalkarussell: Für Casilla stand wieder Navas im Tor, davor spielten Varane, Casemiro, Modric und Isco für Nacho, Vazquez, Llorente und Asensio.
Tottenhams Trainer Mauricio Pochettino hatte gegenüber dem glanzlosen 1:0 gegen Bournemouth drei Neue an Bord: Aurier, Sissoko und Llorente ersetzten Trippier, Son und Alli.
Munterer Beginn im Bernabeu. Die Spurs verzeichneten durch Llorente die erste Chance (3.), Real durch Ronaldos Pfostenkopfball und Benzemas Nachschuss binnen Sekunden dicke Gelegenheiten zur Führung (5.).
Ronaldo hüben, Kane drüben
Hatten die Londoner in den Anfangsminuten noch mutig nach vorne gespielt, sahen sie sich gegen kombinationssichere Madrilenen in der Folge zunehmend in die eigene Hälfte gedrängt. Die Ballbesitzquote der Königlichen schwoll an, Ronaldos Schrägschuss flog Zentimeter links vorbei (17.). Real zeigte das flüssigere Spiel, Tottenham aber blieb gefährlich: Kane zwang Navas nach einem Eckball aus sieben Metern per Kopf zur Glanztat (19.).
Unglücklicher Varane
Mit dieser Chance wendete sich vorübergehend das Blatt. Die Zidane-Elf agierte zunehmend schlampiger, die engagierten Londoner witterten Morgenluft - und gingen in Führung: Aurier schaltete sich rechts mit ein, seine Flanke erwischte Kane am ersten Pfosten nicht ganz, dafür prallte der Ball Varane unglücklich an den Fuß und von dort ins Netz (28.).
Aurier hatte Gefallen an Offensivaktionen gefunden, der Verteidiger prüfte Navas per Schrägschuss (29.), ehe er sich den wütenden Attacken Reals entgegenstemmen musste und bald defensiv eine Rolle spielen sollte. Die Spanier, angetrieben von Modric und Kroos, nahmen wieder deutlich Fahrt auf, aber weder Isco (31.) noch Marcelo (35.) und auch nicht Benzema (38.) gelang der Ausgleich.
Nummer 110 von Ronaldo
Den besorgte Ronaldo vom Punkt. Aurier hatte Kroos, der am Ende einer Kombination zum Solo angesetzt hatte, von den Beinen geholt (43.).
Gruppe H, 3. Spieltag
Lloris weltklasse gegen Benzema
Eine Riesenchance von Benzema eröffnete Durchgang zwei - Lloris Fußabwehr gegen den Kopfball seines Landsmanns aus drei Metern war schlichtweg famos (54.). Real war klar tonangebend, die Engländer fanden nur wenig Entlastung.
Lloris weiter in Hochform - Navas auch
Ronaldo näherte sich dann seinem 111. Treffer zweimal an, verlor aber das Privatduell gegen den formidablen Lloris (63., 65.). Doch auch Navas ließ sich nicht lumpen, seine Glanztaten gegen Kane (71.) und Eriksen (74.) verhinderten den Rückstand seines Teams.
Die Schlussviertelstunde brach an, die Königlichen rafften sich noch einmal auf. Aber gegen eine aufmerksame Defensive der Londoner fehlte es an Präzision und Durchschlagskraft - es blieb beim 1:1.
Weiter geht es für Real mit dem Heimspiel am Sonntag (20.45 Uhr) gegen Eibar. Tottenham empfängt am gleichen Tag (17 Uhr) den FC Liverpool. In der Champions League begegnen sich die beiden Klubs erneut am 1. November (20.45 Uhr) im Wembley-Stadion.