APOEL-Coach Georgios Donis gelang die Generalprobe in der heimischen Liga. Beim 2:0 über Doxa Katokopias am vergangenen Freitag traf auch der ehemalige Gladbacher und Hoffenheimer de Camargo. Der 34-Jährige (56 Bundesligaspiele, 15 Tore) ist eine Säule der Elf, die mit durchschnittlich 29,67 Jahren eine der ältesten Mannschaften Europas ist.
Dortmunds Trainer Peter Bosz veränderte seine Elf nach dem 2:3 gegen Leipzig auf fünf Positionen und wartete mit einer dicken Überraschung auf: Kapitän Schmelzer feierte sein Comeback nach dem in Freiburg erlittenen Bänderteilriss im rechten Sprunggelenk. Rechts hinten begann Bartra, im Mittelfeld Weigl und Sahin, vorne Pulisic. Zagadou, Toljan, Sahin, Castro und Philipp rotierten raus und nahmen allesamt auf der Bank Platz.
Borussen-Powerplay zu Beginn
Dortmund begann sehr präsent und zog von Anfang an extremes Pressing auf. Bis zum Schlussmann Waterman ging die Borussia drauf und versuchte, Fehler zu provozieren. So spielten sich die ersten Minuten fast ausschließlich in der Hälfte der Zyprer ab, ohne dass sich jedoch eine klare Torchance ergeben hätte. Yarmolenko aus spitzem Winkel sowie Kagawa aus 18 Metern zielten zu hoch (4./13.), ansonsten bot der BVB aber nichts zwingendes an.
De Camargo: Erst vergeben, dann verletzt
APOEL schwamm sich nach einer guten Viertelstunde frei und fand Antworten auf Dortmunds frühes Stören. De Camargo hatte die erste Chance der Zyprer, als er nach einer Hereingabe von Ebecilio aus acht Metern rechts vorbeischoss (16.). Der BVB antwortete durch Distanzschüsse von Schmelzer (21.) und Yarmolenko (25.), näher kamen die Westfalen aber nicht an das von Waterman gehütete Tor heran.
Nikosia entnervte den BVB durch geschickte und aufmerksame Abwehrarbeit und ließ sich auch von zwei Rückschlägen nicht von seinem Weg abbringen: Erst musste de Camargo verletzt raus (30.), dann humpelte auch noch Torwart Waterman nach einer unglücklichen Landung auf dem Arm vorzeitig in die Kabine (45.). Dortmund, in der Mitte des ersten Durchgangs etwas aus dem Rhythmus gekommen, fehlte die zündende Idee, so dass es mit dem 0:0 in die Halbzeitpause ging.
Gruppe H, 3. Spieltag
Ohne weitere Wechsel ging es weiter - und ohne erkennbare Veränderung im Spiel. Zwar versuchte Bartra nun vermehrt, über rechts Druck nach vorne zu entfachen. Dass die ambitioniertesten Offensivszenen vom Rechtsverteidiger ausgingen, belegte aber das Dilemma des BVB, dessen komplette Offensivabteilung abgemeldet war.
Immerhin hatte der BVB die gegnerische Offensive bis zu diesem Zeitpunkt in Schach gehalten. Doch dann patzte Bürki: Erst spielte er Ebecilio den Ball in den Fuß, anschließend ließ er dessen 16-Meter-Schuss nach vorne prallen: Der Ex-Dresdener Poté, der für Camargo gekommen war, bedankte sich, umkurvte Bürki und schob ein (62.).
Der Treffer hatte Signalwirkung für den BVB: Die Angriffe wurden schneller und ungeduldiger vorgetragen, die erste wirklich gelungene Aktion der Partie führte zum Erfolg: Eine kurz ausgeführte Ecke chippte Götze von links hoch ins Zentrum. Sokratis setzte sich aus fünf Metern durch und nickte ins linke Eck ein (67.).
Aubameyangs Hundertprozentige
Es folgte die beste Phase des BVB, Kagawa traf nach einem 50-Meter-Lauf die Latte (69.). Nur wenige Minuten später war es dann aber wieder vorbei mit Dortmunder Sturmpower. Im Gegenteil: Nikosia witterte die Überraschung, Poté verpasste eine Hereingabe nur knapp (78.). Die Schlussphase wurde etwas wilder, Dortmund ging mehr Risiko: Erst beförderte Pulisic eine Flanke rechts vorbei (85.), dann rettete Sokratis auf der eigenen Linie mit dem Kopf (90.+1). In allerletzter Sekunde hätte der BVB die schwache Leistung vergessen machen können - doch Aubameyangs Kopfball landete am Pfosten (90.+3).
Somit erleidet Dortmund den nächsten Rückschlag im Kampf um die K.o.-Runde, fortan dürfte es nur noch um die Sicherung des dritten Platzes gehen. Weiter geht es für APOEL mit einem Auswärtsspiel am Samstag (16 Uhr) bei AEK Larnaka. Der BVB muss am gleichen Tag (15.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt ran. In der Champions-League geht es am 1. November mit dem Rückspiel des heutigen Duells weiter, dann hat Dortmund Heimrecht.