Polens Trainer Adam Nawalka setzte auf drei Bundesligaspieler in seiner Startelf: Piszczek (Borussia Dortmund), Lewandowski (FC Bayern) und Błaszczykowski (VfL Wolfsburg), der sein 100. Länderspiel absolvierte. Abwehrchef Glik saß mit einer Schulterverletzung nur auf der Bank.
Senegals Coach Aliou Cissé sprach Sané (noch Hannover 96, bald FC Schalke 04) das Vertrauen aus, auch Superstar Mané (FC Liverpool) und Diouf (vormals Hannover 96) standen in der Anfangsformation.
Lewandowski: Nur 14 Ballkontakte
Polen hatte in einer schwachen und chancenarmen ersten Hälfte zwar 55 Prozent Ballbesitz, fand aber keine Lösungen gegen disziplinierte "Löwen von Teranga". Senegal verteidigte kompakt im 4-4-2, die Innenverteidiger Koulibaly und Sané nahmen Polens Torjäger Lewandowski aus dem Spiel. Der Angreifer verlor in den ersten 45 Minuten jeden Zweikampf und brachte gerade einmal 14 Ballkontakte zustande.
Da auch Mané unauffällig blieb, neutralisierten sich die beiden Mannschaften lange Zeit - bis der Senegal in Führung ging: Mané spielte in der zweiten Reihe quer, Gueye zog ab, und Cionek fälschte entscheidend ab - 0:1 (38.). Senegal spielte sehr körperbetont und gewann im ersten Durchgang 60 Prozent der Zweikämpfe, die "weißen Adler" taten sich gerade in der Offensive schwer und gingen deshalb mit einem Rückstand in die Kabine.
Gruppe H - 1. Spieltag
Krychowiak auf Niang - 0:2
Kurz nach der Pause brachte Sané Lewandowski kurz vor der Strafraumkante zu Fall, den folgenden Freistoß Lewandowskis parierte Torwart N’Diaye (51.). Wenig später lag der Ball auf der Gegenseite im Netz: Krychowiak leistete sich einen unpräzisen Rückpass, Niang sprintete dazwischen, spitzelte den Ball an Torwart Szczesny vorbei und schob ins verwaiste Tor ein - 0:2 (60.). Kurios: Niang betrat just bei Krychowiaks Pass das Feld, da er zuvor behandelt werden musste.
Polen bemühte sich nun um eine Antwort, verfing sich aber meist in der Deckung der "Löwen von Teranga". Kurz vor Schluss gelang aber doch der Anschlusstreffer: Krychowiak nickte nach einem Halbfeld-Freistoß von Grosicki aus fünf Metern ein - 1:2 (86.). Das Tor kam allerdings zu spät.
Deshalb steht Polen beim zweiten Gruppenspiel am Sonntag (20 Uhr) gegen Kolumbien bereits unter Druck. Senegal hingegen kann das Spiel gegen Japan (17 Uhr) mit Selbstbewusstsein angehen.