Wie konnte das passieren? Da hatten die Pariser eine sehr gute erste Hälfte gespielt, sie hatten einige Ballgewinne erzielt und gefährliche Angriffe vorgetragen - und sie hatten nach einer Ecke das 1:0 durch Marquinhos erzielt (15.). Am Ende aber ging Manchester City als vollkommen verdienter Sieger vom Platz.
Die Ballsicherheit, die Überzeugung und das Powerplay, das die Mannschaft von Pep Guardiola nach dem Seitenwechsel aufzog: All das verhalf ManCity am Mittwochabend zu einem 2:1 im Prinzenpark - dabei war es doch PSG gewesen, das in den ersten 45 Minuten in der Offensive die Akzente gesetzt und in der Defensive lediglich eine Torchance zugelassen hatte (42., Foden).
De Bruyne und Mahrez drehen das Spiel
Nach der Pause aber verlor das Team von Mauricio Pochettino erst den Faden - und später auch noch den Kopf. ManCity kam mit Wut im Bauch aus der Kabine und rannte an, Paris reagierte nur noch - und kassierte die Quittung in Form von zwei Gegentoren binnen sieben Minuten: Erst traf De Bruyne mit einer Halbfeldflanke, die den Weg ins lange Eck fand (64.), dann verwandelte Mahrez einen direkten Freistoß aus 22 Metern, weil sich in der Pariser Mauer eine Lücke auftat (71.).
Champions League, Halbfinale
Nun rannte PSG auf einmal einem Rückstand hinterher, schaffte es in der Schlussphase aber nicht mehr, den Schalter umzulegen. Im Gegenteil: Neymar ließ den Kopf hängen, auch Mbappé gelang es nicht, die Mannschaft mitzureißen - und Gueye sah nach einem Foul an Gündogan Rot, als er den deutschen Nationalspieler mit offener Sohle unterhalb der Wade traf (77.).
Gündogan musste behandelt werden, konnte aber weiterspielen und seinen Teil dazu beitragen, dass ManCity die Führung über die Zeit brachte. Mit dem 2:1 stehen die Citizens schon vor dem Rückspiel mit einem Bein im Endspiel.
Ehe der zweite Vergleich im Etihad Stadium über die Bühne geht, sind die beiden Teams am Samstag im Einsatz: Die ManCity gastiert bei Crystal Palace (13.30 Uhr), PSG empfängt den RC Lens (17 Uhr).