Paderborns Trainer Steffen Baumgart wechselte im Vergleich zum 2:2 bei der SpVgg Greuther Fürth dreimal: Dräger (Gelb-Rot-Sperre), Ritter und Schwede (beide Bank) wurden durch Boeder, Zolinski und Tekpetey ersetzt.
Bochums Trainer Robin Dutt vertraute der identischen Elf, die in der Vorwoche mit 1:0 über den SV Sandhausen gesiegt hatte.
Viele Fouls, wenig Fußball - Weilandt trifft mit dem Pausenpfiff
Bereits in der Anfangsphase entwickelte sich eine zerfahrene Partie mit zahlreichen Zweikämpfen und Fouls, durch die sich auf beiden Seiten kaum Spielfluss entwickelte. Stattdessen blieb der erste Aufreger der Partie ein Foul von Pantovic an Paderborns Schlussmann Zingerle, in dessen Folge der VfL-Akteur selbst verletzt das Feld verlassen musste. Torannäherungen hingegen kamen zunächst ausschließlich durch Standardsituationen zustande. Die erste Möglichkeit aus dem Spiel heraus war dann aber gleich eine Großchance: Nach einem Steilpass verfehlte der durchgebrochene Hinterseer das SCP-Tor aber gleich um mehrere Meter (23.).
Auf der Gegenseite vergaben Zolinski (31.) und Antwi-Adjej (45.) die beste Möglichkeiten für Paderborn in einem spielerisch zähen und von vielen Spielunterbrechungen geprägten ersten Durchgang, der mit seiner letzten Aktion aber doch noch ein Tor bekam. Nach einem eigentlich zu ungenauen Zuspiel von Danilo rutschte Strohdiek beim Klärungsversuch auf dem Ball aus und ermöglichte so die Führung für den VfL: Tesche setzte im Strafraum Weilandt in Szene, der freistehend das 0:1 markierte (45.+1).
2. Bundesliga, 4. Spieltag
Klement und Michel drehen die Partie
Die Phrase des psychologisch wichtigen Zeitpunkts traf am Freitagabend in Paderborn aber überhaupt nicht zu, die Paderborner kamen mit viel mehr Schwung aus der Kabine - und binnen weniger Momente zum Doppelschlag. Zunächst verwandelte Klement einen von Losilla an Gjasula verursachten, allerdings durchaus umstrittenen Foulelfmeter zum Ausgleich (52.), dann drehte Michel die Partie komplett, nachdem die Bochumer Hintermannschaft sich bei einem Paderborner Konter völlig unsortiert gezeigt hatte (54.).
Dutt reagierte auf den Rückstand und brachte Maier für Celozzi. Der Mittelfeldmann kam nach seiner Verletzung zu Saisonstart zu seinem Pflichtspieldebüt für den VfL. Neue Impulse konnte aber auch er nicht setzen, Paderborn kaufte den Bochumern mit hoher Intensität in den Zweikämpfen und viel Schwung im Offensivspiel auch nach dem Führungstreffer den Schneid ab. Hünemeier per Kopf (61.), Collins mit einem fulminanten Distanzhammer (62.) und Zolinski per Volleyschuss (72.) hatten sogar die Möglichkeit, auf 3:1 zu stellen.
Ganvoula gleicht aus - und dreht die Partie fast ganz
So lebte der VfL aber weiter - und kam mit seiner ersten Möglichkeit im zweiten Durchgang direkt zum Ausgleich. Losilla spielte bei einem Konter einen hervorragenden Pass auf Kruse, der von rechts an den zweiten Pfosten flankte, wo der eingewechselte Ganvoula den Ball aus kurzer Distanz über die Linie drückte (79.). Paderborn reagierte unbeeindruckt und spielte in der Schlussphase weiter auf Sieg, hatte jedoch auch Glück, dass Ganvoula (88.) und Kruse (90.+2) bei Kontern nicht noch das 3:2 für den VfL erzielte.
Für den SCP geht es nach der Länderspielpause am Sonntag, den 16. September (13.30 Uhr) mit einem Auswärtsspiel gegen den 1. FC Köln weiter. Bochum empfängt gleichzeitig den FC Ingolstadt.