Fingerzeig: Jan Schanda wies dem VfL den Weg zum Klassenerhalt. dpa
Drei Änderungen in der Startformation nahm Claus-Dieter "Pele" Wollitz für das Abstiegsendspiel vor. Die beim 1:1 bei 1860 München zu Beginn noch geschonten Heidrich, Surmann und Frommer kehrten zurück. Schuon, Enochs und Nouri mussten weichen.
OFC-Trainer Jörn Andersen musste nach dem 1:1 gegen Hoffenheim einen Wechsel vornehmen: Wörle musste gelbgesperrt zusehen, Sieger ersetzte ihn im defensiven Mittelfeld.
Beide Mannschaften bauten im Kampf gegen den drohenden Abstieg nicht allein auf kämpferische Tugenden, sondern vertrauten von Beginn an auf ihre spielerischen Fähigkeiten. So entwickelte sich ein ansehnliches Spiel, in dem die Hausherren zunächst leichte Vorteile hatten. Schüsse von de Wit (3.) und Hennings (5.) fanden aber nicht den Weg aufs Tor. Frommer zielte schon besser, traf aber aus 20 Metern nur das Lettenkreuz. Die Hessen entwickelten vor allem durch von Sousa getretene Standards Gefahr, konnten die durchaus vorhandenen Unsicherheiten in der VfL-Defensive aber nicht nutzen.
Der 34. Spieltag
Nach gutem Start litt die Partie zunehmend unter leichten Fehlern und Abspielfehlern. Torszenen blieben Mangelware, da insbesondere die Gäste, denen ja ein Remis zum Klassenerhalt reichte, sich vor allem auf die Sicherung des eigenen Tores konzentrierten. So überraschte es nicht, dass ein Tor nur im Anschluss an eine Standardsituation fallen konnte: Hennings schlug - wie schon beim Tor sieben Tage zuvor bei 1860 – einen Freistoß von rechts hart und mit Schnitt Richtung Tor. Schanda brachte den Kopf an den Ball und ließ Thier aus wenigen Metern keine Abwehchance (36.).
Das Gegentor schockte die Hessen, die Glück hatten, zur Pause nicht höher zurückzuliegen. Frommer traf nach einer weiteren Hennings-Flanke ein zweites Mal nur das Aluminium, diesmal per Kopf (43.). Für Offenbach hatte Bungert kurz vor dem Halbzeitpfiff die beste Möglichkeit, doch Berbig antizipierte bei seinem Kopfball goldrichtig und blockte ab (45.).
Schlüsselszene: Cesar Thier kann Schandas Tor zum 1:0 nicht verhindern. dpa
Wie schon im ersten Durchgang erwischten die Hausherren auch nach Wiederbeginn den besseren Start. Thier konnte sich gegen de Wit (47.) und Frommer (52.) auszeichnen, Heidrich zögerte mit dem Abschluss zu lange (54.). Sousa hatte zwischenzeitlich für Offenbach den Ausgleich auf dem Fuß, scheiterte aber aus 18 Metern an Berbig (53.).
Wie man es besser macht, demonstrierte Surmann auf der anderen Seite. Von de Wit bedient nahm der Osnabrücker aus 20 Metern genau Maß und schlenzte den Ball aus dem Stand exakt ins rechte obere Eck (57.).
Obwohl Andersen mit der Hereinnahme von Toppmöller und Epstein ein klares Zeichen für mehr Offensive setzte, war von den Gästen weiterhin kaum etwas zu sehen. Lediglich eine Doppelchance durch Agritis und Mokhtari sorgte einmal für etwas Verwirrung im Osnabrücker Strafraum (66.).
Der VfL hingegen verwaltete die Führung nicht nur, sondern suchte die endgültige Entscheidung. Und fand sie durch Torjäger Reichenberger: Eine Hereingabe von Schäfer spitzelte er Richtung Tor, Epstein gab dem Leder den letzten Tick, bevor es über die Linie rollte (70.).
Die Partie war damit entschieden, Offenbach geschockt und geradezu apathisch, weil nahezu zeitgleich Kaiserslautern die Führung erzielte. Der OFC rutschte dadurch am 34. Spieltag erstmals auf einen Abstiegsrang und muss schließlich den bitteren Gang in die dritte Liga antreten. Denn die Andersen-Elf erholte sich in der restlichen Spielzeit nicht mehr und hätte durch Schuon (86.) und Hennings (88.) allenfalls fast noch weitere Gegentreffer hinnehmen müssen.
Für alle Nationalspieler geht am 7. Juni die Europameisterschaft in Österreich und der Schweiz los, ehe sie in die Sommerpause dürfen. Am 9. und 10. August geht es dann mit der ersten Runde im DFB-Pokal weiter, ehe vom 15. bis 18. August der erste Spieltag der Saison 2008/09 ansteht.