Osnabrücks Trainer Marco Grote musste auf Amenyido verzichten, der bereits früh in der Saison eine Gelbsperre abzusitzen hatte. Taffertshofer und Henning mussten auf die Bank, dafür spielten Blacha, zuletzt Siegtorschütze beim 1:0 beim FC St. Pauli, sowie Reis und Schmidt.
Die erste Großchance der Partie verzeichnete Karlsruhe, das mit der gleichen Startelf antrat wie beim 1:0 gegen Paderborn: Lorenz köpfte eine Gondorf-Flanke aus kurzer Distanz vorbei (3.). Es sollte nicht die einzige gute Möglichkeit in einer enorm hektischen Anfangsphase mit vielen Ungenauigkeiten, Zweikämpfen, aber eben auch Torgelegenheiten bleiben: Gersbeck parierte gegen Ihorst (5.), Kobald stand bei Beermanns Abschluss goldrichtig (7.).
Beermann komplett frei: Osnabrück vorne
Erst nach rund einer Viertelstunde beruhigte sich das Geschehen ein wenig. Leichte Vorteile erspielte sich der VfL, der taktisch extrem variabel agierte, dadurch häufig Überzahl im Mittelfeld erzeugte - und schließlich nach einer Standardsituation in Führung ging: Nach einem weit getretenen Kerk-Freistoß von der linken Seitenlinie stimmte die KSC-Zuordnung im Zentrum überhaupt nicht, sodass Beermann komplett ungedeckt zum Kopfball kam und sicher zum 1:0 traf (28.).
Den möglichen zweiten Osnabrücker Treffer verhinderte Gersbeck nur kurz darauf mit einer spektakulären Flugparade gegen einen abgefälschten Kerk-Schuss (33.). Karlsruhe leistete sich in dieser Phase zu einfache Ballverluste, wäre vor dem Seitenwechsel aber dennoch fast noch zum Ausgleich gekommen, Wanitzeks toller Schlenzer flog nur hauchzart am Winkel vorbei (41.).
Der 10. Spieltag
KSC lange einfallslos - Kother bricht den Bann
Im zweiten Durchgang zeigte sich der KSC ein wenig ballsicherer, kam aber zunächst nicht über Abschlüsse aus der Distanz hinaus, die ausnahmslos leichtfertig vergeben wurden. Insgesamt verlor die Partie deutlich an Unterhaltungswert, da Osnabrück offensiv überhaupt nicht mehr zur Entfaltung kam und sich ausschließlich aufs Verteidigen verlegte - das allerdings sehr effizient.
Es benötigte Standardsituationen für Karlsruhe, um für Gefahr - und letztlich für den Ausgleich zu sorgen: Wanitzeks Freistoß entschärfte Kühn noch stark, doch nach der folgenden Ecke war der VfL-Schlussmann dann aufgrund einer Ko-Produktion zweier Joker geschlagen - Kother grätschte die Kopfballverlängerung von Gueye am zweiten Pfosten über die Linie (77.).
Gersbeck rettet und leitet ein - Hofmann staubt ab
Der Einwechselspieler sollte zu einem der entscheidenden Männer der Schlussphase werden - ebenso wie KSC-Keeper Gersbeck. Der vereitelte nämlich mit einer Glanzparade eine Großchance für Ihorst auf die erneute VfL-Führung (87.) - und leitete dann nach der folgenden Ecke den entscheidenden Konter ein: Mit einem weiten Abwurf schickte Gersbeck Kother auf die Reise, der über rechts bis an den Strafraum marschierte und dann Hofmann bediente. Der Torjäger scheiterte im ersten Versuch noch an Kühn, drückte den Nachschuss dann aber in die Maschen und drehte das Spiel so noch komplett zugunsten der Badener (88.).
Der KSC gewann damit erstmals seit April 2005 wieder vier Spiele in Folge und wird darauf aus sein, diese Serie auch am kommenden Spieltag (Sonntag, 13.30 Uhr) gegen Düsseldorf am Leben zu halten. Osnabrück hingegen musste die zweite Heimniederlage in Folge hinnehmen und verpasste den Sprung auf Tabellenplatz zwei. Der VfL tritt ebenfalls am Sonntag um 13.30 Uhr in Braunschweig an.