Kampf ist Trumpf: Fürths Juri Judt fährt die Grätsche aus gegen den Offenbacher Bastian Pinske. dpa
Der Offenbacher Interimstrainer Ramon Berndroth stellte die Anfangsformation des OFC im Vergleich zum 0:6 im DFB-Pokal in Rostock wie folgt um: Routinier Thier hütete das Tor anstelle von Endres. Epstein, Hornig und Wörle spielten für Sichone, Watzka und Ogungbure. Der bisherige Coach der Hessen, Wolfgang Frank, war nach dem Pokalaus in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch zurückgetreten.
SpVgg-Trainer Bruno Labbadia veränderte seine Stammelf gegenüber dem 1:2 im Pokal bei 1899 Hoffenheim auf einer Position: Rechts in der Viererkette spielte wieder Kapitän Felgenhauer. Für den 31-Jährigen musste Bertram auf die Bank.
Beide Mannschaften gingen in der Anfangsphase nullkommanull Risiko. Die Fürther schoben sich ruhig die Bälle zu, ohne dabei Raumgewinn zu erzielen. Die Hessen zogen sich nach Ballverlust sofort mit zehn Feldspielern in die eigene Hälfte zurück und verteidigten ihren Strafraum. Den ersten Torschuss gab der OFC-Stürmer Agritis ab, doch der Grieche fiel beim Abschluss aus zehn Metern in Rückenlage und so ging die Kugel deutlich drüber (11.).
Nach etwa einer Viertelstunde übernahm die Labbadia-Elf eindeutig die Initiative, zeigte sich als das balltechnisch bessere Team - allerdings erwiesen sich ihre Ballstaffetten als brotlose Kunst, denn eine Torchance konnte sich die SpVgg dadurch nicht erspielen. Lediglich bei Standards visierten sie das Tor des OFC an, doch Kickers-Keeper Thier wurde im ersten Abschnitt kein einziges Mal geprüft. Die beiden Freistöße von Achenbach oder der von Nehrig flogen weit drüber.
Der 12. Spieltag
Die Offenbacher nahmen ihrerseits das Tor der Franken freilich auch nicht unter Dauerbeschuss, doch die zweite Chance brachte den Hessen schon die Führung. Auf links sprintete Thorsten Judt seinen Gegenspieler Felgenhauern und Juri Judt davon und in der Mitte kam Toppmöller frei zum Kopfball. SpVgg-Keeper Kirschstein wartete viel zu lange auf den Flankenball und der OFC-Stürmer nickte aus drei Metern ein (24.). Mit diesem knappen Vorsprung gingen die Hessen in die Halbzeitpause.
In der Pause reagierte Fürths Trainer Labbadia und brachte Burkhardt für Adlung. Allerdings dauerte es bis zur 54. Minute, ehe die Partie wieder Fahrt aufnahm. Nach einem Befreiungsschlag stoppte Agritis den Ball sauber herunter und zog von der Strafraumkante sofort ab. SpVgg-Keeper Kirschstein streckte sich und parierte mit Mühe. Auf der Gegenseite kam Burkhardt frei zum Schuss, doch der Ball strich aus 14 Metern weit drüber (55.).
Dennoch blieb das Niveau der Partie unterdurchschnittlich. Das spielerische Potenzial der Franken kam nur in ganz kleinen Ansätzen zum Vorschein, die Offenbacher hielten bissig dagegen und versuchten mit weiten Bällen auf Agritis vor das Tor der SpVgg zu kommen. Doch die Bemühungen blieben ebenso im Ansatz stecken. Dazu passte auch, dass das Ausgleichstor für die Franken durch ein Eigentor von Sieger fiel. Der Offenbacher Mittelfeldmann verlängerte eine Achenbach-Ecke in die eigenen Maschen (59.).
Auch in der Schlussphase, als beide Teams ein wenig mehr Risiko gingen, waren kaum Torchancen zu bestaunen. Doch dann kam die 85. Minute und der Auftritt der Fürther Joker. Schröck flankte von rechts auf den zweiten Pfosten. In der Mitte ließ Epstein Burkhardt laufen und der machte aus sieben Metern das 2:1 für Fürth. Der Sieg für die Franken war nicht unverdient, doch hätten die Offenbacher aufgrund ihrer kämpferischen Vorstellung einen Zähler verdient gehabt.
Die Kickers spielen am kommenden Freitag zu Hause am Bieberer Berg gegen den Aufsteiger SV Wehen Wiesbaden. Die SpVgg Greuther Fürth bekommt es mit dem SC Freiburg zu tun.