Bundesliga

Nilsson beschwört den Hoffenheim-Effekt

Trio fehlt auf Schalke - Nur Sieg verhindert achten Abstieg

Nilsson beschwört den Hoffenheim-Effekt

Auch Per Nilsson (l.), der sich das eine oder andere Mal offensiv einschaltete, konnte die Club-Pleite nicht verhindern.

Auch Per Nilsson (l.), der sich das eine oder andere Mal offensiv einschaltete, konnte die Club-Pleite nicht verhindern. imago

"Wir wollen Euch kämpfen sehen", skandierten die Club-Fans nach dem schnellen 0:1-Rückstand durch Szabolcs Huszti, der die Franken ins Mark getroffen hatte. Typisch, die zwei Aktionen in der Anfangsphase für ein Team, das im Abstiegskampf steckt: Ein grauenhafter Fehler von Mike Frantz mündete sogleich in ein Gegentor (5.), auf der anderen Seite verpasste dagegen Adam Hlousek eine sogenannte "Hundertprozentige" zum fast postwendenden Ausgleich (9.).

Vielleicht hätte ein schnelles 1:1 Kräfte freigemacht beim Altmeister. So aber blieb fast alles Stückwerk beim FCN, dessen strukturschwaches Spiel nur von Zufälligkeiten lebte, denn auf Einfallsreichtum oder Einsatzbereitschaft beruhte. Kämpfen, kratzen, beißen - wo hatten die Nürnberger Spieler nur diese Grundeigenschaften im Abstiegskampf versteckt, wo blieb die Leidenschaft?

Spielersteckbrief Nilsson
Nilsson

Nilsson Per

Emotionen waren im Übrigen auch bei den Fans im fast voll besetzten Stadion kaum zu entdecken - haben sich die Club-Anhänger bereits mit dem Gang in die Zweite Liga abgefunden? Eine stimmgewaltige Unterstützung von den Rängen, um das Team nach vorne zu peitschen, hört sich jedenfalls anders an.

Wenn dann auch noch Josip Drmic seine Treffsicherheit nicht aufs Neue entdeckt - der Schweizer wartet seit nunmehr 485 Minuten auf seinen 17. Saisontreffer, der ihm auch gegen Hannover bei einigen guten Gelegenheiten verwehrt blieb -, drohen die Lichter auszugehen in Nürnberg, das mit der zehnten Pleite in den letzten elf Spielen dem Abstieg entgegentaumelt.

Rekordabstieg droht - oder gelingt ein Coup auf Schalke?

Nur ein Wunder kann den achten Sturz in die Zweitklassigkeit noch verhindern. Bedeutet: Nur ein Sieg auf Schalke, das noch einen Zähler braucht, um Rang drei vor Leverkusen zu verteidigen, könnte den Rekordabstieg verhindern. Der Effekt des Trainerwechsels jedenfalls, mit dem Manager Martin Bader, der nach dem Spiel zu keinem Interview bereit war, noch einmal einen Reiz setzen wollte, ist verpufft.

Prinzen gibt sich freilich kämpferisch: "Wir werden trotzdem die Möglichkeit für das nächste Wochenende suchen und versuchen die, die uns schon abgeschrieben haben, eines Besseren zu belehren."

Nilsson denkt an Hoffenheim

"Von Hoffenheim hätte in der letzten Saison auch keiner gedacht, dass sie in Dortmund gewinnen und noch auf den Relegationsplatz rutschen", versuchte Per Nilsson wie Prinzen ebenfalls etwas Optimismus zu versprühen. Dass der Club, dem im Abstiegskampf einfach die Qualitäten zu fehlen scheinen, durch die Gelbsperren des Trios Timothy Chandler, Javier Pinola und Marvin Plattenhardt in Gelsenkirchen eine weitere personelle Schwächung erfährt, lässt auch Nilssons Ansage nicht mehr als nach einer Durchhalteparole klingen.