Bundesliga

Netz und wer noch? Gladbachs Modell für die linke Seite

Verschiedene Optionen für Seoane - Kein Zukauf geplant

Netz und wer noch? Gladbachs Modell für die linke Seite

Gladbachs offensivfreudiger Außenverteidiger Luca Netz fehlte gegen Bayer.

Gladbachs offensivfreudiger Außenverteidiger Luca Netz fehlte gegen Bayer. IMAGO/Norbert Schmidt

Auf die Verletzung von Luca Netz, der gegen Leverkusen aufgrund von muskulären Problemen passen musste, reagierte Gerardo Seoane mit einem Seitenwechsel. Borussias Cheftrainer schickte Joe Scally, normalerweise auf der Rechtsverteidigerposition beheimatet, nach links. Dass der US-Amerikaner auf beiden Flügeln eingesetzt werden kann, hat er in der Vergangenheit hinreichend nachgewiesen. Völlig überraschend kam Seoanes Entscheidung, wer die Vertretung von Netz übernimmt, falls der U-21-Nationalspieler mal ausfällt, also nicht. "Joe Scally kann auf beiden Seiten spielen", betont Seoane.

Bundesliga-Debüt für Ullrich

Generell sagt der VfL-Coach zur Backup-Frage auf der linken Defensivseite: "Falls Luca Netz nicht spielen kann, gibt es mehrere Optionen." Neben Scally zum Beispiel auch den Sommerzugang von Hertha BSC, Lukas Ullrich. Das 19 Jahre alte Talent wurde am Samstag in der 88. Spielminute eingewechselt und feierte sein Debüt in der Bundesliga. "Lukas", hatte Seoane schon vor dem Leverkusen-Spiel erklärt, "hat eine gute Vorbereitung gespielt und viele gute Ansätze gezeigt. Durch seine beiden Einsätze in der U 23 ist er auch im Rhythmus."

Netz, Scally sowie Ullrich verkörpern den Typus des offensivfreudigen Außenverteidigers, der als Schienenspieler speziell zu einem System mit Dreier- bzw. Fünferkette passt. Gerade wenn es um die Besetzung in einer Viererkette geht, rücken zusätzlich zwei weitere Profis aus der Innenverteidigung ins Blickfeld. "Fabio Chiarodia wäre die etwas defensivere Variante, auch er kann hinten links in der Viererkette spielen. Und Max Wöber hat auch schon häufiger außen verteidigt", sagt der Trainer über diese Alternativen.

Wenn wir wieder junge Spieler sehen wollen, müssen wir ihnen auch Zeit geben.

Roland Virkus

Quantität wäre vorhanden. Aber reicht auch die Qualität? Die Debatte, ob Gladbach vor Transferschluss noch mal nachlegen sollte, hält auch nach dem zweiten Spieltag an. Sport-Geschäftsführer Roland Virkus hat allerdings schon klargestellt, dass - auf beiden Außenverteidigerpositionen - keine Zukäufe mehr geplant sind. Was die linke Seite und den erst 20 Jahre alten Netz angeht, sagte Virkus nach dem 4:4 in Augsburg im Sport 1-"Doppelpass": "Der Junge soll sich entwickeln. Wir sagen immer, wir wollen junge Spieler entwickeln, und bei jungen Spielern ist es normal, dass sie Fehler machen. Wenn wir wieder junge Spieler sehen wollen, müssen wir ihnen auch Zeit geben."

Jan Lustig

Gerardo Seoane

Seoane nach 0:3: "Resultat in der Höhe okay"

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