Beim SSC Neapel läuft es einfach. In Liga wie Königsklasse sind die Süditaliener Tabellenführer, die letzte Niederlage kassierte man im April. Das 6:1 vor einer Woche gegen Ajax Amsterdam war bereits der dritte Sieg im dritten Champions-League-Spiel, entsprechend gab es für Trainer Luciano Spaletti keinen Grund, seine Elf aus dem Hinspiel großartig zu verändern. Einzig der am Muskel verletzte Rrahmani musste ersetzt werden, Juan Jesus rückte dafür in die Abwehrkette.
Anders sieht es bei Alfred Schreuders Ajax aus. Aus den vergangenen fünf Pflichtspielen holten die Niederländer nur einen Sieg - die Tabellenführung in der Ehrendivision musste man an AZ Alkmaar abtreten, in der Königsklasse holte man bis dahin nur drei Punkte. Im Vergleich zur Vorwoche nahm der Ex-Hoffenheimer dennoch nur zwei Veränderungen vor, Klaasen spielte für den gesperrten Kapitän Tadic, Sanchez startete für Rensch.
Neapel eröffnet blitzschnell
Gruppe a - 4. SPieltag
Die unterschiedlichen Formkurven beider Teams machten sich von Beginn an bemerkbar. Nicht aber etwa erkennbar anhand der Spielanteile, sondern der Effektivität. Statt sich abzutasten, gingen beide Teams vom Start weg All-in - mit dem besseren Ausgang für die Gastgeber. Nach einer tollen Kombination mit Zielinski veredelte Lozano den ersten gefährlichen Angriff (4.), nur kurz darauf legte Raspadori mit einem wuchtigen Distanzschuss nach (16.).
So führte Neapel nach gut einer Viertelstunde bereits mit 2:0 und war drauf und dran, erneut ein Torfestival abzufeiern.
Dabei waren auch die Gäste präsent, hatten selbst einige Chancen auf eigene Treffer. Doch Bergwijn (9.), Berghuis (10.) und Kudus (13.) fehlte bei ihren Abschlüssen das nötige Glück. Auch im Rückstand liegend ließen sich die Gäste nicht unterkriegen und boten eine andere Vorstellung als noch in der Vorwoche. Neapel hielt sich zurück und lauerte auf Konter, die vor allem über den pfeilschnellen Kvaratskhelia immer wieder für Gefahr sorgten.
Klaasen verkürzt - Kvaratskhelia legt nach
Im zweiten Durchgang belohnten sich die Niederländer dann für ihren starken Auftritt. Per Kopf verkürzte Klaasen und machte das Spiel nochmal spannend (49.). Weil Neapel im Anschluss etwas auf seiner Deckung kam, eröffneten sich Räume für Ajax. Nach einem Schuss von Ndombele, der Timber an die Hand sprang, setzte Kvaratskhelia dem allerdings vom Punkt zunächst ein Ende (62.).
Ajax gab nach dem erneuten Rückschlag nicht auf und kämpfte bis zum Schluss. Ein erneuter Elfmeterpfiff sorgte noch einmal für Spannung, nachdem Brobbey im Strafraum gegen Juan Jesus zu Fall kam. Bergwijn trat an und tat es Kvaratskhelia gleich - und Ajax war plötzlich wieder da (83.).
Osimhen macht den Deckel drauf
Dass es am Ende für engagierte Niederländer trotzdem nicht mehr klappte mit dem Punktgewinn, hatten die Italiener Ajax-Kapitän Blind zu verdanken. Der Routinier wollte kurz vor Schluss das Spiel schnell machen, übersah bei seinem Anspielversuch auf den aufgerückten Torhüter Pasveer aber den heraneilenden Osimhen, der ins leere Tor einschieben konnte (89.) - der Schlusspunkt einer unterhaltsamen Partie.
Italiens Tabellenführer Napoli empfängt am Sonntagabend den FC Bologna (18 Uhr). Ajax Amsterdam begrüßt zwei Stunden später Excelsior Rotterdam in der Johan-Cruyff-Arena.