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Nach Punktgewinn in Salzburg: Warum Ilzer Rapid im Cupfinale in der Favoritenrolle sieht

Sturm auf Double-Kurs

Nach Punktgewinn in Salzburg: Warum Ilzer Rapid im Cupfinale in der Favoritenrolle sieht

Christian Ilzer nahm den verpassten Sieg keineswegs als Niederlage auf.

Christian Ilzer nahm den verpassten Sieg keineswegs als Niederlage auf. GEPA pictures

"Das war Werbung für den österreichischen Fußball", fassten die Protagonisten von Red Bull Salzburg und Sturm Graz den 2:2-Krimi im Meisterschaftsrennen unisono zusammen. Obwohl die Steirer eine 2:0-Führung verspielten und damit eine Vorentscheidung verpassten, hob Cheftrainer Christian Ilzer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel vielmehr mit Nachdruck den erkämpften Zähler beim Serienmeister hervor: "Am Ende haben wir in Salzburg einen Punkt geholt und haben es damit weiter in der eigenen Hand. Das ist keine schlechte Ausgangsposition."

Meistergruppe - 29. Spieltag

Diese hätte aus Sicht der Grazer aber noch besser sein können, hätte man die Dominanz in den ersten 45 Minuten mit weiteren Toren belohnt. Otar Kiteishvili mit einem Lattentreffer sowie Mika Biereth, der im Duell mit Alexander Schlager den Ball leichtfertig vertändelte, hätten die Steirer schon in Durchgangs eins in eine komfortablere Position bringen können. "Wenn Biereth das 3:0 macht, wäre es für Salzburg extrem schwer gewesen, da nochmal zurückzukommen", gestand Ilzer. Dem pflichtete auch Juzuf Gazigebovic in der "Mixed Zone" bei: "Wir hätten das Spiel schon früher zumachen müssen. Wir haben genug Chancen gehabt auf das 3:0 und wenn du das nicht machst, wird Salzburg - auch über die Wechsel - nochmal stärker. Am Ende müssen wir mit dem X zufrieden sein."

"Der Druck liegt immer noch bei Salzburg"

Nach dem Punktgewinn hat Sturm nun alles in der eigenen Hand. "Grundsätzlich haben wir unsere Ausgangslage verbessert", erklärte Sportchef Andreas Schicker, während Ilzer in dieser Hinsicht sogar noch einen Schritt weiterging: "Am Ende freuen wir uns über diesen Punkt. In Österreich Meister zu werden, ist doch nicht so leicht. Da muss man richtig leiden und alles investieren. Aber auswärts bei Salzburg einen Punkt zu holen und drei Punkte Vorsprung vor den letzten drei Runden zu haben, ist kein schlechter Step."

Das sah auch Gazibegovic so: "Der Druck liegt immer noch bei Salzburg. Wir können, sie müssen Meister werden. Wir können befreit aufspielen und uns für die letzten vier Jahre harte Arbeit belohnen. Wir werden das versuchen und haben gezeigt, dass wir richtig guten Fußball spielen können." Man werde sich nun "gut aufstellen für die letzten drei Spiele", sagte Schicker und betonte: "Dann schauen wir, ob wir am 19. Mai den Meisterteller in die Höhe stemmen."

Diskussion um Fitness-Zustand

Davor steht für die Grazer aber noch das nicht minder wichtige ÖFB-Cupfinale (Mittwoch, 17 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen den SK Rapid an. "Wir werden alles investieren, um Rapid zu schlagen und den Pokal zu holen", stellte Ilzer klar. Trotz der 0:5-Niederlage beim LASK schob der 46-Jährige den Grün-Weißen die Favoritenrolle zu: "Rapid hat auf dieses Meisterschaftsspiel keine Priorität gelegt. Deren Fokus liegt einzig und allein auf dem Cupfinale. Dafür haben sie nun auch super frische Spieler. Wir wollen den Cup und die Meisterschaft. Die letzten Wochen haben da immens viel Energie gekostet. In dieser Hinsicht ist Rapid sogar leichter Favorit."

Darüber machte sich Gazibegovic keine Sorgen, der seine Mannschaft für das wichtige Spiel in Klagenfurt gut aufgestellt sieht: "Wir werden am Mittwoch topfit sein und alles dafür geben, den Sieg zu holen. Von Fitness brauchen wir daher nicht reden, da sind wir in zwei Tagen wieder bei 100 Prozent." Diese wird Sturm auch brauchen, um nicht wie in Salzburg nur eine Halbzeit lang den gewohnten Power-Fußball auf den Platz zu bringen.

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Maximilian Augustin

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