Nach einem guten Start in die Rückrunde unter Neu-Löwen-Trainer Argirios Giannikis war für 1860 München vor dem Duell mit der Viktoria, bei der Coach Olaf Janßen nach Sperren wieder auf Marseiler sowie Lopes Cabral vertrauen konnte, der Druck merklich gewachsen.
Nur noch sechs Punkte Abstand auf einen Abstiegsplatz - aber insbesondere die Serie von vier Niederlagen in Folge inklusive einer 0:1-Pleite bei Ligaschlusslicht Freiburg II - bereiteten Sorgen. Als Reaktion begannen Glück, Frey, Steinhart, Muteba sowie Zwarts für Greilinger, Rieder, Starke, Vrenezi und Lakenmacher.
Bei ausverkauftem Haus, großer Choreo und bestem Wetter schien eigentlich alles angerichtet zu sein, um die Talfahrt zu beenden - doch ausgerechnet die Lautsprecher im Stadion an der Grünwalder Straße machten da den Akteuren auf dem Platz einen Strich durch die Rechnung. Aufgrund eines Server-Ausfalles verschob sich der Anstoß um eine Stunde auf 15 Uhr.
3. Liga, 32. Spieltag
Nach der ungewöhnlich langen Vorbereitung war sich Viktoria-Coach Janßen vor dem Spiel am Mikrofon von MagentaSport sicher, dass "die Mannschaft, die mit der Situation besser umgehen kann, einen gewissen Vorteil haben" würde.
Dietz und Engelhardt beschenken 1860
Zum Leidwesen des 57-Jährigen waren das allerdings nicht die Domstädter. Die Löwen präsentierten sich von Anfang an als konsequenter sowie aktiver und wurden schließlich von den Gästen eingeladen: Dietz spielte unbedrängt im Strafraum in die Füße von Zwarts, der sich bedankte (16.).
In der Folge hatte Zwarts nach einer Ecke die Möglichkeit zu erhöhen, doch sein Kopfball sollte - wie Lorchs Versuch in der Anfangsphase auf der Gegenseite - zu unplatziert sein (22.).
Nach einer halben Stunde kamen dann auch die Gäste besser ins Spiel, es jubelten trotzdem wieder die Münchner Löwen - nach dem zweiten katastrophalen Fehler: Engelhardt will seinen Torhüter anspielen, der sich allerdings rechts neben seinem Tor platziert hatte, sodass der junge Mittelfeldspieler den Ball ins eigene Tor befördert (35.).
Die Viktoria belohnt sich
Dennoch zeigte sich die Viktoria nicht geschockt, sondern spielte unbeirrt weiter. Da erst El Mala im Abseits stand (42.) und dann Handle von der Strafraumkante verzog (45.), dauerte es bis in die zweite Hälfte, ehe Lorch abstaubte und den Anschluss herstellte (50.)
Es sollte die wildeste Phase des Spieles folgen: Erst scheiterte Schröter an Voll (57.), dann wurde Russo noch gerade so geblockt (58.). Mit dem Anschluss im Rücken drückte die Viktoria, konnte sich allerdings keine gefährlichen Torchancen erarbeiten.
Verlaat mit der Vorentscheidung
Auf der Gegenseite machten es die Löwen deutlich besser und sorgten per Standard für die Vorentscheidung: Verlaat stieg nach einer Ecke am höchsten und nickte ins lange Eck ein - erstmals seit dem 25. Spieltag erzielte das Team von Trainer Argirios Giannikis mehr als einen Treffer, auch damals schon drei.
Nach der erneuten Zwei-Tore-Führung zeigten sich die Kölner erstmals angeschlagen, doch Guttau (76., 82.) konnte dies nicht nutzen. Es bleibt beim Erfolg für Sechzig.
So reist der TSV mit einem 3:1 im Rücken am nächsten Sonntag (13.30 Uhr) zum bayerischen Derby gegen Aufstiegsanwärter Jahn Regensburg. Bereits einen Tag früher (14 Uhr) empfängt Köln den Halleschen FC zum Heimspiel.