Münchens Trainer Reiner Maurer veränderte seine Startelf im Vergleich zur 1:3-Auftaktniederlage in Braunschweig auf zwei Positionen: Für Gelb-Rot-Sünder Buck rutschte Bülow in die Abwehrkette zurück, den vakanten Posten im Mittelfeld besetzte Stahl. Des Weiteren durfte Aigner für Bierofka ran.
Sein Gegenüber Rainer Scharinger setzte nach dem 3:2-Sieg des KSC gegen den MSV Duisburg exakt auf dieselbe Anfangsformation.
Karlsruhe versteckte sich von Beginn an nicht. Die Badener kombinierten sich durchs Mittelfeld, während 1860 es mit weiten Pässen in die Spitze versuchte.
Das Konzept der Scharinger-Elf mit ihrer variablen Spielanlage griff bei überschaubarem Tempo besser. Einen erster Aufreger lieferte Terrazzino, der von Feick im Strafraum gehalten wurde - Referee Babak Rafati ließ weiterlaufen (7.). Fünf Minuten später prüfte Iashvili Kiraly aus der Distanz.
Die Löwen brauchten eine Viertelstunde, um sich ins Spiel reinzubeißen - Halfars direkter Freistoß sauste Zentimeter über den Winkel (15.). Ehe die Münchner sich ein Übergewicht erspielten, auch weil das Mittelfeld nun auch spielerisch überbrückt wurde, hatte Lavric die erste zwingende Möglichkeit des KSC, scheiterte aber an Kiraly (18.).
Auf der Gegenseite parierte Orlishausen nach Freistoß von Halfar gegen Stahl klasse (20.). Die Gäste produzierten nun unter höherem Druck von 1860 etliche Freistoßsituationen, die die Maurer-Schützlinge aber nicht zu nutzen verstanden.
Nach feiner Vorarbeit von Lauth, wie Sturmpartner Volland ansonsten unauffällig, schoss Stahl aus aussichtsreicher Position daneben (33.), zwei Minuten später aber gelang den Löwen das 1:0: Nach einer Ecke von rechts köpfte Bülow wuchtig aufs linke Eck. Orlishausen parierte famos, konnte gegen den Abstauber von Schindler dann aber nichts mehr ausrichten.
Die Freude über die Führung währte bei den Hausherren nur kurz. Terrazzino umkurvte im Strafraum zwei Gegenspieler und wurde dann von der Grätsche Stahls von den Beinen geholt - Elfmeter! Iashvili trat an und verwandelte sicher zum 1:1-Pausenstand (37.) - der Georgier traf damit in sieben Zweitligaspielen (mit Freiburg und dem KSC) gegen 1860 insgesamt sechsmal.
Der 2. Spieltag
Ohne personelle Veränderungen starteten die Kontrahenten in den zweiten Abschnitt. Zehn Minuten verstrichen ereignislos, ehe die Pfeife Rafatis nach einem Foul von Feick an Terrazzino an der Strafraumgrenze stumm blieb (55.). Trotz Protesten der Karlsruher lief das Spiel weiter, und im Gegenzug holte 1860 eine Ecke heraus, die wie schon beim 1:0 Folgen hatte: Wieder war Bülow entscheidend beteiligt, verlängerte diesmal Halfars Hereingabe per Kopf in die Mitte, wo Aigner aus vier Metern ins linke Eck einnickte. Iashvilis Rettungsaktion kam zu spät (56.).
Stahl rief den starken Orlishausen auf den Plan (59.), ehe der KSC seine Angriffsbemühungen intensivierte. Auch Kiraly parierte prima gegen Lavric (59.), der aus 16 Metern zentraler Position Zentimeter verzog (67.). Eine Minute später wieder Aufregung, als Terrazzino im Strafraum berührt von Stahl zu Fall kam - Gelb für eine "Schwalbe" statt eines möglichen Elfmeters (68.).
Karlsruher Druck eröffnete den Löwen viel Raum zum Kontern. Orlishausen wehrte Bierofkas Schrägschuss ab (74.) und hielt seine Elf auch gegen Lauth, der aus fünf Metern den Ball nicht am Keeper vorbeibrachte, im Spiel (77.).
Vergeblich rannte die Scharinger-Elf an. Stadlers Freitoß ging drüber (81.), Fink netzte aus knapper Abseitsposition ein, das Tor zählte nicht (84.). Mehr ging gegen das Abwehrbollwerk der Münchner in der Schlussphase nicht mehr für die Badener, die nicht mehr entscheidend zum Zug kamen.
Am 3. Spieltag spielen die "Löwen" am Samstag in Cottbus. Der KSC reist einen Tag später nach Aue. Zuvor steht jedoch am kommenden Wochenende die 1. Runde im DFB-Pokal an. 1860 muss am Freitag in Osnabrück ran, die Karlsruher empfangen zwei Tage später Alemannia Aachen im Wildpark.