1860-Coach Vitor Pereira musste gegenüber der 0:1-Niederlage in Kaiserslautern seine Abwehr umstellen, denn sowohl Ba (5. Gelbe) als auch Uduokhai (muskuläre Probleme im rechten Oberschenkel) fielen aus. Für sie rückten Boenisch und Bülow in die Startelf.
Braunschweigs Trainer Torsten Lieberknecht entschied sich im Vergleich zum 2:0-Erfolg über den VfL Bochum zu drei Umstellungen. Kijewski, Omladic sowie Hochscheidt durften von Beginn an ran. Moll und Kumbela rotierten auf die Ersatzbank, zudem fehlte Zuck im Kader.
Engagierte Münchner
Von Beginn an war bei beiden Mannschaften die Bedeutung dieser Partie sichtbar, der TSV und die Gäste zeigten Einsatz und lieferten sich intensive Zweikämpfe. Die Hausherren spielten durchaus engagiert nach vorne - außer einem Distanzschuss von Amilton, der zur Beute von Fejzic wurde (3.), kam allerdings zunächst nichts dabei heraus. Der Aufstiegsaspirant aus Braunschweig fokussierte sich auf eine sichere Defensive, was zu Lasten der eigenen Angriffsbemühungen ging.
2. Bundesliga, 28. Spieltag
Somit verstrichen weite Teile der durchaus sehenswerten, weil umkämpften ersten Hälfte ohne Torraumszenen. Ortega war das erste Mal in der 27. Minute gegen Hernandez gefordert, der 1860-Keeper riss die Arme hoch und klärte. Auf der Gegenseite bot sich Amilton nach schöner Lumor-Vorarbeit in aussichtsreicher Position eine Chance, sein harmloser Abschluss ging jedoch genau auf Fejzic - trotz einer Abseitsstellung hätte ein möglicher Treffer gezählt (31.).
Beide Mannschaften wollten keine Fehler machen, weshalb weitere Möglichkeiten bis kurz vor dem Seitenwechsel Fehlanzeige waren. Doch dann überschlugen sich die Ereignisse: Zunächst köpfte Bülow eine Ecke an den Pfosten (45.), in der Nachspielzeit scheiterte Aigner nach einer schönen Flanke von Busch aus fünf Metern unbedrängt an Fejzic, den Abpraller klärte Sauer stark vor dem ehemaligen Frankfurter (45.+1).
Unglücksrabe Aigner verfehlt erneut
Die Münchner machten nach Wiederabpfiff da weiter, wo sie vor der Pause aufgehört hatten - und heraus sprang die zweite dicke Chance für Aigner: Lumor tankte sich links schön durch, Aigner setzte das Leder aus kurzer Distanz neben das Tor (47.). Der Flügelmann steckte nicht auf und kam wenig später zu einer Doppelchance, Fejzic parierte beide Male (54.).
Erzielte den entscheidenden Treffer: Braunschweigs Christoffer Nyman (re.). Getty Images
Eine Minute danach wurde der Unterschied zwischen einer Spitzenmannschaft und einem vom Abstieg bedrohten Team sichtbar - denn wie so oft in solchen Situationen, rächte sich die schwache Chancenverwertung des Underdogs, stattdessen ging der Favorit mit der erstbesten Möglichkeit in Front: Nach schöner Vorarbeit von Omladic drehte sich Nyman um Gegenspieler Pongracic herum und hämmerte die Kugel unter die Latte.
Hochscheidt verpasst vorzeitige Entscheidung
Der Treffer zeigte bei den Oberbayern durchaus Wirkung, es dauerte bis zur 70. Minute, ehe 1860 wieder gefährlich vor das Braunschweiger Tor kam - dann aber wie: Omladic klärte einen Kopfball von Pongracic nach einer Liendl-Ecke auf der Linie. Mit den Einwechslungen von Neuhaus, Mölders und Olic setzte Pereira danach auf volle Offensive. Dadurch bot sich den Gästen Räume zum Kontern, die diesen um ein Haar zur Entscheidung genutzt hätten, doch Hochscheidt scheiterte zweimal am Aluminium (83., 87.). In den letzten Minuten warfen die Hausherren nochmal alles nach vorne und beinahe hätten sie in der Nachspielzeit den verdienten Ausgleich erzielt, doch Fejzic parierte einen Kopfball von Olic stark (90. +1) und rettete seinem Team damit den Auswärtssieg.
Der TSV 1860 reist am kommenden Freitag (18.30 Uhr) zu Dynamo Dresden, Braunschweig hat zum Aufstiegskracher am Montag (20.15 Uhr) Union Berlin zu Gast. Dabei wird Innenverteidiger Decarli fehlen, der in München seine 5. Gelbe Karte sah.