Löwen-Coach Reiner Maurer setzte im Vergleich zum 0:0-Unentschieden in Bochum auf Stahl an Stelle von Stoppelkamp.
Auch Eintracht-Trainer Torsten Lieberknecht brachte nach dem 1:0-Heimsieg gegen Regensburg einen Neuen: Ademi startete für Erwig-Drüppel.
1860 hatte in der Anfangsphase gegen früh attackierende Niedersachsen etwas mehr Präsenz, strahlte zudem durch Tomasovs verkappte Flanke an den Außenpfosten (4.) und Halfars 20-Meter-Schuss (11.) Torgefahr aus. Braunschweigs Kombinationsspiel im Mittelfeld war zwar sauberer, spätestens am gegnerischen Strafraum aber klärte die Defensive der Münchner entschlossen.
Schlampiges Passspiel von 1860 mündete dann in einem Gäste-Freistoß aus halblinker Position. Kratz brachte das Leder nach innen, wo Kumbela das Kopfballduell gegen Volz gewann und aus acht Metern einnickte - 0:1, erstes Saisontor des Angreifers und Ende seiner Torflaute nach über 700 Minuten (19.).
Correia verhinderte nach einer Freistoßsituation auf der Gegenseite, dass Lauth schnell zurückschlagen konnte (21.). Braunschweig verdiente sich dann aber die Führung nach guter Möglichkeit von Kruppke (22.) und sehr guter durch Dogan (23.), die unisono an Kiraly scheiterten.
Nach wie vor stand die zweikampfstarke Eintracht sehr hoch, schaffte in Ballnähe stets Überzahl und machte das Zentrum dicht, womit die zu statisch agierende Maurer-Elf nicht zurechtkam. Lauth war in vorderster Front zu sehr auf sich alleine gestellt. Die taktische Variante, Bierofka direkt hinter dem Kapitän agieren zu lassen, funktionierte nur in Ansätzen.
Am gefährlichsten wurde es für den Tabellenführer nach Freistößen: Aygün verpasste Halfars Hereingabe knapp (34.), wieder Halfar scheiterte an Davaris guter Parade (42.). Und auf der Gegenseite prallte Kruppkes abgefälschter Schuss von der Strafraumgrenze einen Meter neben dem Pfosten (45.).
Der 6. Spieltag
Mit Stoppelkamp für Tomasov stellte Maurer sein System um - der ehemalige Hannoveraner rückte bei Ballbesitz mit in die Spitze vor. Aber es änderte sich wenig. Die Feinabstimmung vor allem in der Defensive stimmte einfach bei der Lieberknecht-Elf, das Anrennen der heimischen Löwen förderte keine zwingenden Chancen zu Tage. Und vorne blieb der Ligaprimus brandgefährlich: Kruppke (53.) und vor allem Kumbela (57.) standen dicht vor dem 2:0.
Umso überraschender fiel das Tor auf der anderen Seite: Aygün prallte der Ball nach Halfars Ecke glücklich ans Knie und aus fünf Metern ins kurze Eck - 1:1 (59.).
Zwar hatte Kumbela erneut per Kopfballaufsetzer gleich die Chance zur erneuten Führung (62.), danach aber übernahmen die Hausherren immer deutlicher das Kommando, ohne jedoch eine zwingende Gelegenheit zu erarbeiten.
Die Eintracht überwand ihr kleines Tief - und hatte durch Kruppke die Großchance, ihre weiße Weste zu wahren, doch der Kapitän schoss aus fünf Metern bedrängt von Aygün drüber (74.).
Wenig später lag der Ball doch im Tor von Kiraly, doch das Schiedsrichtergespann versagte Dogans Kopfballtreffer die Anerkennung (76.). Auch der eingewechselte Zhang ging in aussichtsreicher Position nicht entschlossen genug zu Werke (87.). Auf der Gegenseite stand Davari bei Halfars Volleykracher aus 14 Metern genau richtig (90.+2) - dann war Schluss.
Der TSV 1860 fährt am Mittwoch (17.30 Uhr) zum bayerischen Derby nach Ingolstadt. Braunschweig empfängt zeitgleich den MSV Duisburg.