Gladbachs Trainer Lucien Favre wechselte im Vergleich zum 3:3 gegen Leverkusen auf einer Position. Jantschke ersetzte Ring im defensiven Mittelfeld.
Lazio-Coach Vladimir Petkovic nahm ebenfalls nur einen Wechsel vor. Mauri hatte sich beim 1:1 gegen Neapel während des Torjubels am Sprunggelenk verletzt und musste passen. Es spielte Lulic.
Vor ausverkauftem Haus und bei nasskalten äußeren Bedingungen tasteten sich Gladbach und Lazio langsam an die Parite heran. Konsequent wurden beide Strafräume bewacht, Lücken ergaben sich auf beiden Seiten nur selten. Aufregung herrschte in der Anfangsphase nur bei einem Fernschuss von Arango (7.) und auf der Gegenseite, als Ledesma energisch nachsetzte und ter Stegen bei einem Rückpass beinahe in die Bredouille brachte (12.).
Der Venezolaner Arango war es auch, der Gladbachs Führung vorbereitete. Der Edeltechniker nahm im Mittelfeld Tempo auf, schickte Herrmann in den Strafraum. Andre Dias kam dort einen Schritt zu spät, erwischte den Angreifer nur durch ein Foul. Den fälligen Strafstoß versenkte Kapitän Stranzl stramm im gegnerischen Gehäuse (17.). Der Rückstand weckte die Italiener, die fortan vor allem über den Brasilianer Hernanes auffällig wurden. Vornehmlich aus der Distanz nahm dieser nun Maß, prüfte ter Stegen dabei zweimal ernsthaft (24., 36.). Der Gladbacher Schlussmann bewährte sich dabei.
Der Pfosten rettet Lazio - Radu verschont Gladbach
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Die Favre-Elf dosierte ihre eigenen Vorstöße nun, kam dem 2:0 aber nahe. Erst köpfte de Jong haarscharf vorbei (34.), dann traf Arango bei seiner Spezialdisziplin direkter Freistoß nur das Aluminium (41.). Lazio drückte vor der Pause noch einmal, Hernanes aus der Ferne (43.) und Radu nach Freistoß des Brasilianers (45.) verpassten das Gladbacher Tor nur äußerst knapp. Dann waren erste, sehr unterhaltsame 45 Minuten verstrichen.
Lazio kam mit einem zweiten Stürmer auf das Feld zurück, Kozak ersetzte Ledesma. Und die Römer agierten nun dynamischer, drängten den VfL in die Defensive. Gerade, als es schien, Gladbach habe die erste Drangphase überstanden, ließen die Hausherren gleich zweimal jegliche Aufmerksamkeit vermissen und steckten derbe ein. Erst tauchte Floccari alleine vor ter Stegen auf – das 1:1 (57.). Dann durfte Kozak entwischen, spitzelte den Führungstreffer am machtlosen Torwart vorbei (64.).
Es hagelt Strafstöße - Andre Dias muss vom Platz
Und nun wurde es hektisch: Andre Dias klammerte im Sechzehner gegen Stranzl, kassierte dafür die Ampelkarte und den fälligen Strafstoß (68.). Diesmal versagten Stranzl allerdings die Nerven, er vergab gegen Marchetti (70.). Gleich im nächsten Angriff war ihm das Glück auch nicht hold. Der Pfosten rettete nun für die Gäste (71.)!
Candreva und Gladbachs Freistoß-Künstler Arango im Duell. Gety Images
Ungläubig nahmen die nun numerisch unterlegenen Gäste in der Folge auch den dritten Elfmeterpfiff zu ihren Ungunsten entgegen. Referee Karasev aus Russland wies erneut auf den Punkt, Marx nahm Anlauf und verwandelte zum 2:2 (84.). Damit nicht genug – Gladbach wollte mehr. Xhaka prüfte Marchetti aus der zweiten Reihe (86.).
Arango packt einen aus - Kozak weiß die Antwort
Dann gab es Freistoß aus knapp 25 Metern Distanz. Arango lief an und versenkte zum 3:2, gab der Partie eine erneute Wende (88.). Das Spiel war aber noch nicht vorbei, Lazio hatte noch einen Pfeil im Köcher. Der Tscheche Kozak schraubte sich tief in der Nachspielzeit noch einmal hoch und setzte einem denkwürdigen Spiel mit seinem Treffer zum 3:3 ein würdiges Ende.
Borussias Weg führt nun zu einem Heimspiel gegen den HSV (Samstag, 15.30 Uhr), Lazio muss bis Montag warten, ehe es in Siena wieder in der Serie A um Punkte geht (20.45 Uhr). Das Rückspiel in der italienischen Hauptstadt steigt am 21. Februar um 19.00 Uhr.