Für Anschi Machatschkala war es das erste Spiel nach der Winterpause. Trainer Guss Hiddink schickte seine Millionenschwere Neuerwerbung Willian dennoch sofort in die Startelf neben die anderen Stars wie Eto'o, Zhirkov oder Diarra.
Hannovers Trainer Mirko Slomka setzte nach dem 1:0 gegen Hoffenheim auf Kontinuität. Er verschaffte lediglich dem in der Liga gesperrten Pocognoli Spielpraxis, der für Pander aufmarschierte.
Vor nur knapp 7000 Zuschauern im ehrwürdigen Luzhniki-Stadion in Moskau ließ sich die Partie zwischen den finanzstarken Russen und Hannover 96 zäh an. Für Anschi war es das erste Spiel nach einer langen Winterpause, die am 10. Dezember 2012 begonnen hatte, dementsprechend haperte es im Zusammenspiel der Heimelf etwas, Star-Neuzugang Willian war auch nicht gerade perfekt in das Spiel seiner Nebenleute eingebunden. 96 agierte ohne großes Tempo, hatte den ganz sicheren Gang eingelegt und war sichtbar auf Tempoverschleppung und Gefahrvermeidung aus.
Die Elf aus der Teilrepublik Dagestan, die ihre Heimspiele in der Europa-League in der russischen Hauptstadt austrägt, deutete zumindest vereinzelt Torgefahr an. Eto’o (2., 16.) und Nationalspieler Zhirkov (vormals Chelsea, 12., 19.) kamen zwar hinter die Abwehrreihe der Niedersachsen, konnten das Tor von Keeper Zieler aber nicht wirklich gefährden. Ein schneller, geradlinig vorgetragener Angriff der Slomka-Elf ließ die ins winterliche Russland mitgereisten Anhänger dann jubeln. Diouf legte einen langen Ball von Schulz auf Huszti ab, der Ungar nahm sofort Maß. Anschi-Torwart Gabulov sah beim Flachschuss nicht gut aus, ließ passieren (22.).
Der Rückstand war der Weckruf für Eto’o & Co. Der Ball lief nun besser durch die Reihen der Russen, die Intensität der Angriffe nahm zu. Hannover geriet zunehmend unter Druck, musste den schnellen Ausgleich durch den Topstürmer aus Kamerun hinnehmen (34.) und hatte bei sehr guten Gelegenheiten von Willian (37.) und Boussoufa (40.) Glück, nicht in Rückstand zu geraten. Zudem wurde ein Tritt von Djourou an Eto’os Ferse nicht mit Strafstoß geahndet (41.).
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Akhmedov war dann kurz nach der Pause der Spieler, der Hannover früh in Schockstarre versetzte. Die Fehlerkette begann an der Eckfahne, wo Eto’o sich gegen zwei Hannoveraner durchsetzte, Zhirkov durfte dann ungestört flanken und Akhmedov stand beim Torschuss völlig frei. Zu allem Überfluss fälschte Schulz den Ball auch noch unhaltbar ab (48.).
Anschi war jetzt am Drücker und ließ auch nicht mehr locker. Schulz beendete ein Zusammenspiel zwischen Willian und Eto’o mit einem Foul am Kameruner, verursachte einen Strafstoß. Eto’o übernahm, lief aufreizend lässig an und scheiterte an Zieler (58.)! Nur, es brachte wenig. Es gab kaum Entlastung für 96, Anschi machte wenig später alles klar. Wieder war Eto’o beteiligt, setzte den Marrokaner Boussoufa perfekt ein und der ließ sich das 3:1 nicht mehr vom Fuß nehmen (64.).
Mirko Slomka resignierte nicht, brachte nun verstärkt frische Offensivkräfte. Abdellaoue übernahm für Schlaudraff (67.), Sobiech für Diouf (71.). Doch den Anschlusstreffer brachte dies seinem Team nicht mehr ein. Abdellaoue schob einen Schuss knapp vorbei (74.), Ya Konans Kopfball kam an Gabulov nicht vorbei (77.). Da Silva Pintos Fernschuss (81.) und Sobiechs Kopfball (82.) waren ebenfalls eine Beute des russischen Keepers. Als dann auch noch Sobiech eine glasklare Einschussmöglichkeit ungenutzt ließ, war Hannovers Schlussoffensive verpufft. Zieler minimierte den Schaden noch einmal mit einer guten Parade gegen Yeshchenko (87.), dann war die 1:3-Pleite gegen Anshi amtlich. Hannover muss sich im Rückspiel nun sehr weit strecken und vor allem in der Defensive kompromissloser agieren.
Für die Niedersachsen geht es nun in der Bundesliga weiter, am Sonntag um 15.30 Uhr geht es in Nürnberg um Punkte. Anschis nächstes Spiel findet in Hannover statt. Es ist das Rückspiel, das auf den Do. 21. Februar (21.05 Uhr) datiert ist.