DFB-Pokal

Matarazzo und die drei Fragezeichen

Kramaric und Nsoki zurück im Training

Matarazzo und die drei Fragezeichen

Pellegrino Matarazzo trifft mit der TSG Hoffenheim in der 2. Pokalrunde auf Borussia Dortmund.

Pellegrino Matarazzo trifft mit der TSG Hoffenheim in der 2. Pokalrunde auf Borussia Dortmund. IMAGO/Sportfoto Rudel

Einerseits ist Andrej Kramaric den angeschlagenen Kollegen schon einen Schritt voraus, andererseits aber noch keine Option für das Pokalspiel am Mittwoch in Dortmund. Immerhin konnte Hoffenheims Topstar am Montag wieder ins reguläre Training einsteigen nach seinem Problemen mit einem hartnäckigen Bluterguss im Oberschenkel, den sich der Kroate im Ligaspiel gegen den BVB (1:3) zugezogen hatte. Doch nach einem Monat Zwangspause "wird es wohl für Mittwoch zu früh sein", schloss Trainer Pellegrino Matarazzo ein Comeback Kramarics nicht völlig, aber so gut wie aus. Auch Stanley Nsoki ist nach seinen Problemen an der Patellasehne wieder im Trainingsbetrieb, "kann sein, dass sie für das Spiel gegen Leverkusen wieder eine Option sind, im Kader zu sein", so Matarazzo.

Der 45-Jährige muss vor der Pokalpartie ziemlich improvisieren, weil noch offen und fraglich ist, ob die angeschlagenen Pavel Kaderabek und Florian Grilltsch sowie der Rückkehrer Ozan Kabak fit genug sind für die Startelf, die Bank oder eben noch gar nicht. "Pavel Kaderabek hat Probleme mit dem Wadenbeinköpfchen nach einem Schlag und war auch etwas weggeknickt, er wird höchstwahrscheinlich keine Option sein", vermutet Matarazzo, "es ist schmerzabhängig, er hat aber noch Schmerzen und kann noch nicht mittrainieren." Muss der Tscheche passen, steht als erste Option Ihlas Bebou auf der rechten Seite als Alternative bereit, auch Robert Skov hat das schon gespielt, ebenso Julian Justvan, doch der Neuzugang hatte zuletzt etwas den Anschluss verloren. In der Personalnot hat man aber auch schon Finn Ole Becker respektabel auf dieser Position aushelfen sehen.

Vorschau

Auch Florian Grillitsch hat aus dem Stuttgartspiel eine schmerzhafte Prellung am rechten Oberschenkel davongetragen und musste am Samstag schon nach einer halben Stunde ausgewechselt werden. "Grillo wird versuchen zu testen vor dem Training heute, wir werden wir sehen, ob er schmerzfrei und ohne Kraftverlust spielen kann", erklärt Matarazzo. In Stuttgart hatte den Österreicher ziemlich überzeugend Anton Stach auf der Sechs abgelöst. Aber auch Umut Tohumcu stünde bereit.

Matarazzo hofft auf "eine sehr stabile und kompakte Defensivleistung"

Und schließlich steht auch weiter hinter Ozan Kabak (nach Schulterluxation) ein Fragezeichen. "Ozan ist jetzt noch einige Tage weiter, wir schauen nach dem Training, ob er tatsächlich bereit ist für das Spiel gegen Dortmund", so der TSG-Coach, der für die Aufstellung und damit die Grundausrichtung mit einigen Variablen rechnen muss, eher eine reizvolle Herausforderung für den studierten Mathematiker "Ich habe auch Spaß daran, solche Rätsel zu lösen", versichert Matarazzo, "das gehört zum Job, zu analysieren, wie weit ist jeder Spieler und wie wichtig für dieses Spiel, um eine gute Entscheidung zu treffen."

"Wie wir es morgen angehen, ist für mich auch vom Personal abhängig, wer auf dem Platz steht", bleibt Matarazzo im Ungewissen, ob er den BVB hoch anlaufen und stressen lassen will oder eher eine tiefere Positionierung wählt. "Fakt ist, dass man gegen Dortmund eine sehr stabile und kompakte Defensivleistung braucht, ob das höher oder tiefer stehend ist, weil sie ein sehr gutes Offensivspiel haben." Immerhin reist die beste Auswärtsmannschaft in dieser Saison an, Hoffenheim war inklusive der ersten Pokalrunde (4:1 in Lübeck) in allen sechs Partien auf Reisen siegreich.

"Wir wollen eine Runde weiterkommen und geben alles", betont Matarazzo, "ich weiß, dass wir nicht der Favorit sind, wir brauchen ein Topspiel in allen Bereichen und Phasen. Nicht defensiv gut und offensiv weniger, wir brauchen ein komplettes Spiel über 90 Minuten. Das ist das Ziel und die nächste Runde." Die Voraussetzungen sieht der TSG-Coach nicht nur wegen der makellosen Bilanz in der Fremde gegeben. "Mich macht Vieles optimistisch. Wenn ich sehe, wie unsere Jungs bereit sind, in jedem Spiel alles zu investieren für den Erfolg. Wenn irgendwas nicht stimmt oder jemand einen schlechten Ta hat, ist jeder bereit, das auszubügeln", registriert Matarazzo erfreut, "das ist die Basis, unabhängig von der Qualität, die man auf dem Platz hat. Und dann hat man immer eine Chance." Auch am Mittwoch, auch in Dortmund.

Michael Pfeifer

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