Großer Schritt: Der Mainzer Torschütze Bancé gegen den Koblenzer Mavric. picture-alliance
Der Mainzer Trainer Jörn Andersen ließ gegen Koblenz dieselbe Startelf auflaufen, die auch beim 4:3 beim FC Ingolstadt 04 zunächst auf dem Platz stand.
Der Koblenzer Coach Uwe Rapolder baute seine Anfangsformation im Vergleich zur 0:2-Heimniederlage gegen Alemannia Aachen auf zwei Positionen um: Nominell kehrten Sukalo und Krontiris zurück, dafür fehlte Innenverteidiger Bajic wegen einer Gelbsperre. Zudem rotierte Fischer wieder aus der ersten Elf.
Das rheinland-pfälzische Derby begann erwartungsgemäß intensiv. Die Mainzer waren sichtlich bemüht, die Koblenzer sofort unter Druck zu setzen, doch die Rapolder-Elf wehrte sich in den Zweikämpfen energisch. Dennoch war der FSV in den Anfangsminuten überlegen, vor allem deshalb, weil die Rapolder-Elf nach Ballgewinn zu unsauber rausspielte und so die Kugel schnell wieder den Besitzer wechselte.
Große Chancen waren für die Mainzer allerdings zunächst Mangelware, so dass für die Nullfünfer einmal mehr eine Standard-Situation herhalten musste, um in Führung zu gehen. Nach einer Karhan-Ecke stieg natürlich Bancé am höchsten, setzte sich energisch gegen Mavric und Sukalo durch und drückte die Kugel aus sieben Metern ins kurze Eck (17.).
Die Koblenzer schüttelten sich kurz und übernahmen dann ab der 20. Minute die Initiative. Besonders die rechte Seite mit dem gut anschiebenden Cha gefiel, aber auch für die TuS ergaben sich zunächst wenig Chancen. Stieber gab per Kopfball ein erstes Zeichen - Wache war zur Stelle (30.). Ein Konter der Mainzer, der mit einem Lattenkopfball Bancés endete (35.), erschreckte die TuS kurz, doch dann nahm die Rapolder-Elf den FSV-Keeper mehr unter Beschuss. Chas Volleyschuss wurde gerade noch geblockt (42.), bei der nachfolgenden Ecke klärte Wache den Kopfball von Ndjeng per Reflex (44.). Die Halbzeitführung der Mainzer war so etwas schmeichelhaft, denn die Koblenzer zeigten nach dem Gegentreffer die klar bessere Spielanlage.
Der 30. Spieltag
Auch nach dem Seitenwechsel hatten zunächst die Koblenzer den Vorwärtsgang drin. Die Mainzer taten sich schwer im Spielaufbau, zudem konnten weder Baljak noch Bancé in vorderster Front den Ball behaupten. Besonders die linke Abwehrseite der Nullfünfer erschien anfällig, doch nach einer gut getimten Flanke von Cha rauschte Kuqi in der Mitte hauchdünn am Ball vorbei (54.).
FSV-Trainer Andersen tigerte unzufrieden an der Linie herum und entschied sich für Joker Feulner, um dem Spiel seiner Elf neue Impulse zu geben (56.). Der Plan ging auf: War das Spiel ab der 20. Minute eher von Koblenz geprägt, konnten die Mainzer nach einer Stunde das Spiel wieder mehr vom eigenen Tor weghalten. Gefährlicher oder durchdachter wurden die Aktionen der Nullfünfer in der Offensive dadurch aber nicht.
Packende Duelle: Der Mainzer Noveski gegen den Koblenzer Kuqi. picture-alliance
In der 75. Minute schaltete Andersen personell um auf Ergebnissicherung und brachte für Stürmer Baljak den defensiven Mittelfeldspieler Neustädter. Auch bei der TuS sorgte ein Wechsel für Aufsehen, denn Rapolder holte Gambino nach 20 Minuten wieder vom Feld, weil dieser zwischen der 58. und 78. Minute den Koblenzer Coach arg enttäuschte.
Gutklassig wurde die Partie auch in der letzten Viertelstunde nicht mehr. Vielmehr lebte das Derby von der unheimlichen Spannung und den verzweifelten Versuchen der Koblenzer, doch noch zu einem Punkt zu kommen. Aber diesmal brachten die Nullfünfer den Vorsprung über die Zeit und kamen gegen die völlig aufgerückten Koblenzer zum 2:0 durch Karhan (90./+ 2). Feulner hatte den Slowaken mustergültig bedient.
Die Mainzer sind am 31. Spieltag sonntags zu Gast beim FC St. Pauli, die Koblenzer sind ebenfalls am Sonntag an der Reihe und bekommen es mit dem Spitzenreiter Freiburg zu tun.