Bei Mainz 05 gab es im Vergleich zum 1:1 bei Union Berlin zwei Änderungen: Walker und Schwarz kamen für Bodog und Thurk (Gelb-gesperrt). Aachens Trainer Berger brachte nach dem 2:1 gegen den FC Bayern im DFB-Pokal-Viertelfinale ebenfalls zwei Neue in der Startelf: Bediako und Salou ersetzten Lanzaat und Meijer (Gelb-gesperrt).
Es war ein eher gemächlicher Beginn beider Teams im Spitzenspiel am Bruchweg. Keiner wollte ins offene Messer laufen, keiner wagte zu viel Risiko. Mainz war um die Initiative bemüht, doch die Alemannen standen im Mittelfeld geschickt wie kompakt und gestatteten dem FSV kein konstruktives Aufbauspiel. Nach vorne ging aber auch bei den Pokalhelden vom Mittwoch nicht viel, so dass Torchancen Mangelware waren. Aachens Blank prüfte Straub mit einem Freistoß aus 18 Metern, der Keeper bestand ohne große Mühe. Auf der anderen Seite nahm Gerber eine Hereingabe aus 13 Metern volley, schoss aber knapp rechts vorbei. Überraschend fiel denn dann Aachens Führungstreffer: Schöner wie schneller Konter der Alemannen über Pflipsen, der passt auf den linken Flügel zu Fiel. Die Nummer 21 passt herein auf den zweiten Pfosten, wo Salou ohne Mühe einschieben kann (26.). Mainz hätte ums Haar postwendend geantwortet, doch Babatz scheiterte zwei Minuten nach dem Rückstand mit einem satten Schuss aus 20 Metern am Innenpfosten. Danach allerdings ließ die Alemannia erneut nichts anbrennen und stellte die Räume geschickt eng. Aachen zeigte sich beweglich, Grlic, Pflipsen und Brinkmann verteilten sicher, vorne zeigten sich Krontiris und Salou immer bemüht, anspielbar zu sein. Aber auch das zweite Tor der Berger-Elf kam überraschend: Riesenfehler von Wache! Blank schlägt den Ball steil von links hinten nach vorne, Wache wäre viel früher als Krontiris am Ball, rennt aber am Spielgerät vorbei! Krontiris läuft hinterher und schiebt ins leere Tor ein (44.). Der FSV Mainz kam aber mit großen Vorsätzen zurück aus der Kabine, machte von Beginn an Druck und kam prompt bereits in der 50. Minute zum Anschlusstreffer: Babatz spielt den Ball aus dem Mittelfeld steil in den Strafraum, die Aachener Innenverteidigung lässt Friedrich laufen, der Straub mit dem Kopf ins lange Eck überlupft. Die Alemannia zeigte sich nur kurz geschockt und anfällig, dann fing sie sich wieder und stand sehr geordnet gegen druckvolle Mainzer. Die 05 er zeigten großes Engagement, Aachen agierte aber abgeklärt und ließ keine Chancen zu. So fiel denn auch der Ausgleich durch ein Eigentor: Dworrak flankt von der rechten Seite halbhoch herein, Bediako will klären und verlängert den Ball ins lange Eck ins eigene Netz. Nun ging Mainz aufs Ganze und drängte vehement auf die Führung, die prompt kam: Babatz verwandelte einen von Straub an Auer verursachten Foulelfmeter sicher und hoch ins linke Eck. Aachen versuchte nochmal zurückzukommen, doch Mainz brachte den Vorsprung vor grenzenlosem Jubel der fast ausverkauften Arena am Bruchweg über die Zeit. Der FSV Mainz drehte ein kurioses wie unterhaltsames Spitzenspiel nach 0:2-Pausenrückstand noch zu seinen Gunsten. Die Pokalhelden aus Aachen fühlten sich lange Zeit, als sie das Geschehen unter Kontrolle glaubten, zu sicher. Individuelle Fehler hüben wie drüben sorgten für zahlreiche Treffer.