Bundesliga

Mainka: "Zehn Punkte sind nicht Fisch, nicht Fleisch"

Heidenheims Kapitän zwischen Enttäuschung und Stolz

Mainka: "Zehn Punkte sind nicht Fisch, nicht Fleisch"

Patrick Mainka verlor mit seinem Team am Samstag in München.

Patrick Mainka verlor mit seinem Team am Samstag in München. IMAGO/Philippe Ruiz

Patrick Mainka musste nach dem Abpfiff erst mal seine Gefühlswelt sortieren. Das lag einerseits an dem für die Liganeulinge aus Heidenheim doch beeindruckenden Ambiente beim Rekordmeister, andererseits aber auch am Spielverlauf. "Bayern ist an sich nicht schlecht, das war uns klar", flachste Mainka und fügte fast staunend hinzu: "Wir sind hier beim FC Bayern München, das muss an sich mal vorstellen."

Es herrscht gewissermaßen permanenter Ausnahmezustand bei den Heidenheimern in deren ersten Bundesligasaison. Und nach dem 2:4 war Heidenheims Kapitän hin- und hergerissen zwischen den Emotionen Enttäuschung und Stolz. "Natürlich können wir stolz auf uns sein, aber am Ende ist es immer noch ein Ergebnissport und wir stehen ebenso mit leeren Händen da wie in Gladbach", rang Mainka um die richtige Einordnung und verknüpfte dazu beides: "Wir können auch stolz darauf sein, dass wir enttäuscht sind, denn wir waren dran, deshalb ist es direkt nach dem Spiel eher Enttäuschung als Stolz."

Nach dem 0:2-Zwischenstand hätten sicherlich nicht viele darauf gewettet, dass es im Duell der Meister mit dem Underdog tatsächlich noch mal eng werden könnte. Wurde es aber. "Es nahm einen ähnlichen Verlauf, wie damals im Pokalspiel, du kommst zurück, aber dann sind das international erfahrene Spieler, die dann noch mal einen Gang hochschalten", zog Mainka einen kurzen Quervergleich zum 4:5 vor vier Jahren, "aber das 3:2 fällt viel zu schnell. Wir haben immer noch dran geglaubt, noch mal zurückgekommen, denn sie haben was angeboten, es war nicht total souverän." Unterm Strich aber bleibt es bei nur einem Auswärtspunkt, was angesichts der bisherigen Gegner auch nicht verwunderlich ist. "Wir hatten Riesenbretter auswärts", verweist Mainka auf die Aufgaben in Wolfsburg (0:2), Dortmund 2:2), Leverkusen (1:4), Frankfurt (0:2), Gladbach (1:2) und nun in München.

"Es wird ein langer, harter, steiniger Weg"

Neun Zähler dagegen holte der FCH zu Hause. Dennoch zieht Mainka ein durchwachsenes Zwischenfazit. "Zehn Punkte sind nicht Fisch, nicht Fleisch. Ein Drittel der Saison ist gespielt, wenn man es hochrechnet, sind es am Ende 30 Punkte, das wird höchstwahrscheinlich schwierig", kalkuliert der 29-Jährige, in der Vorsaison waren Hertha mit 29 und Schalke mit 31 Punkten direkt abgestiegen, Stuttgart mit 33 in die Relegation geschlittert. "Wichtig ist, dass so viele Mannschaften hinter uns bleiben", hofft Mainka, aktuell sind es immerhin fünf. "Es wird ein langer, harter, steiniger Weg", ahnt Mainka, "aber wir hatten eine Phase, da kamen wir gar nicht infrage für einen Punkt, jetzt in München schon."

"Natürlich ist der FC Bayern für uns kein Konkurrent, die kommen erst noch", weiß Trainer Frank Schmidt, dann zählt es quasi doppelt. Mit Bochum und Darmstadt sind zwei dieser Gegner nun aber erst mal in Heidenheim zu Gast, dazwischen wartet auswärts mit Leipzig das nächste Brett, um es mit Mainka zu formulieren.

Michael Pfeifer

Bilder zur Partie Bayern gegen Heidenheim