Magdeburgs Trainer Jens Härtel drehte im Vergleich zur 0:3-Heimniederlage gegen Aufsteiger Unterhaching kräftig am Personalkarussell: Für Keeper Glinker, Handke, Rother, Ludwig und Düker standen Brunst (Tor), Sowislo, Erdmann, Beck und Lohkemper in der Anfangsformation.
Dortmunds Coach Peter Bosz nahm gegenüber dem 2:2 in Frankfurt gar sieben Personalwechsel vor: Sokratis, Zagadou, Schmelzer, Dahoud, Kagawa, Yarmolenko sowie Isak (Pflichtspiel-Startelfdebüt) kamen für Weigl, Subotic, Toljan, Castro, Götze, Pulisic und Aubameyang zum Zug.
Monsterchance Philipp, Monsterparade Brunst
Der BVB verpasste vor ausverkauftem Haus in Magdeburg einen Start nach Maß: Philipp beförderte Bartras Querpass am Fünfer an Brunst vorbei vier Meter vor dem leeren Tor nur an den Pfosten, Isaks Nachschuss parierte der Keeper famos mit dem Fuß (3.).
Die Borussen bauten in der Folge ab der Mittellinie angreifenden Gastgeber langsam auf, suchten die Lücke im kompakten Abwehrverbund des Kontrahenten. Oft vergeblich. Der FCM erwies sich als lauf- und zweikampfstarker Gegner, der ab und an seine defensive Haltung etwas auflöste und selbst versuchte, die Initiative zu ergreifen.
Vor den Toren tat sich längere Zeit allerdings nichts, ehe Yarmolenko nach einer Umschaltsituation aus sieben Metern an Brunst scheiterte und Dahoud den Nachschuss aus der Ferne verzog (23.). Türpitz antwortete auf der Gegenseite mit einem wuchtigen, aber genau auf Bürki platzierten Schuss aus 18 Metern (24.).
Ab Mitte des ersten Abschnitts schwoll Dortmunds Ballbesitzquote stark an. Allerdings kam die Borussia vorerst nicht mehr gefährlich ins letzte Drittel, weil es dem FCM effektiv gelang, die Räume im Mittelfeld zu verdichten und das Dortmunder Kombinationsspiel zu unterbinden.
Joker Castro sticht sofort
Pech dann für Dahoud, der mit Nackenschmerzen angeschlagen raus musste - Castro kam (41.). Und der Mittelfeldakteur brauchte keine Anlaufzeit: Yarmolenko flankte von rechts, Isak legte stark per Kopf ab - und Castro, der sich ins Zentrum geschlichen hatte, schoss aus fünf Metern mit seiner ersten Ballberührung und seinem ersten Pflichtspieltor in dieser Saison zur verdienten Pausenführung ein (42.).
Blitzstart nach Wiederanpfiff
DFB-Pokal, 2. Runde, Dienstag
Zu Beginn des Spiels war dem BVB ein Blitzstart verwehrt geblieben, kurz nach Wiederanpfiff sollte der aber gelingen: Nach einem Eckball des FCM klärte Bürki, und der Gegenangriff lief über Yarmolenko und Philipp, der den Ball zu Isak spitzelte. Der Schwede tunnelte Brunst von halblinks aus acht Metern (47.).
Die Hausherren suchten nach einer schnellen Antwort. Die Borussia um Abwehrchef Sokratis ließ sich aber nicht aus der Ruhe bringen, ließ Ball und Gegner laufen und erspielte sich eine immer größere Dominanz. Ein schlecht ausgespielter Überzahlkonter (57.) und eine Brunst-Parade bei Sahins Distanzknaller (70.) verhinderten das 3:0, das auch Yarmolenko zwischenzeitlich auf dem Fuß hatte (60.).
Yarmolenko, Bartra und Kagawa schrauben das Ergebnis hoch
Der Ukrainer traf aber doch, und zwar vom Punkt nach einem Handspiel von Schäfer (74.). Der FCM ließ nun die Köpfe hängen und gab seinen Widerstand weitgehend auf. Bartra trug sich nach Kagawas Flanke per Kopf in die Torschützenliste ein (79.), der Japaner selbst rundete das Ergebnis in der Schlussminute zum 5:0 ab.
Dortmund steht im Achtelfinale, erfreulich zudem aus Sicht der Westfalen auch die Comebacks von Guerreiro und Schürrle, die im zweiten Durchgang eingewechselt wurden.
Magdeburg tritt am Sonntag (14 Uhr) beim Karlsruher SC an. Dortmund spielt am Samstag (15.30 Uhr) bei Hannover 96. Das Pokal-Achtelfinale wird am 19. und 20. Dezember ausgetragen. Ausgelost werden die Partien am Sonntag (18 Uhr, LIVE! bei kicker.de).