Conference League

Ljubicic analysiert 4:2-Sieg - und wundert sich wegen Kainz

Kölns Matchwinner warnt vor Bochum

Ljubicic analysiert 4:2-Sieg - und wundert sich über Kainz' Nichtberücksichtigung

Doppelpack gegen Slovacko: Dejan Ljubicic.

Doppelpack gegen Slovacko: Dejan Ljubicic. IMAGO/Treese

Platz eins in der Gruppe, vier Punkte nach zwei Spielen - Köln durfte feiern nach dem 4:2 gegen den 1. FC Slovacko. Ganz Köln? Nein, die Hauptpersonen nicht. Der Wettbewerb bringt es mit sich, dass nach dem Donnerstag am Sonntag gespielt wird. Da bleibt nicht viel Zeit zur Analyse des letzten Spiels, weil die Vorbereitung auf das nächste schon wartet.

Mitunter aber vermengt es sich auch, dann zum Beispiel, wenn Fehler gemacht wurden, die man tunlichst nicht wiederholen und deshalb schnell und gründlich besprechen sollte. Dejan Ljubicic beispielsweise hatte einen dieser Fehler erkannt, den er sofort ansprach: "Wir hatten Phasen drin, da waren wir unkonzentriert und wollten hinten raus spielen, anstatt die Kugel auch mal lang nach vorne zu schlagen und auf zweite Bälle zu gehen." Phasen, in denen der Aufbau nicht funktionierte und Nervosität sich plötzlich breit machte - trotz einer komfortablen Führung.

Baumgarts Forderung: In Bochum "noch mal über die Grenzen gehen"

Tatsächlich bekam der FC gegen die couragierten und ausgebufften Tschechen in der Phase direkt nach der Pause (aber auch schon vor dem Wechsel) einiges von dem zu schmecken, was man dem Gegner sonst gerne selbst serviert: aggressives Anlaufen, den Aufbau stören, frühe Ballgewinne generieren. Ljubicics Analyse schloss sich sofort die logische Forderung an: "Aus diesen Situationen müssen wir lernen und das in Zukunft besser machen."

Die Zukunft beginnt am Sonntag in Bochum und beim Tabellenletzten geht es in erster Linie darum, "noch einmal über die Grenzen zu gehen" (Trainer Steffen Baumgart), dies gegen eine Mannschaft, "die viel besser ist, als die Tabelle es aussagt". Auch Ljubicic erwartet "eine sehr schwere Partie, die müssen unbedingt punkten". Der Österreicher misst dem Spiel beim VfL "einen enormen Stellenwert" bei, "da wird es mit ein paar Prozent weniger nicht gehen. Sie werden mit dem neuen Trainer sicher anders spielen. Für uns zählt nur, dass wir die drei Punkte vor der Länderspielpause holen."

Kainz nicht im ÖFB-Aufgebot: Ljubicic versteht es nicht

Diese Pause ist natürlich keine für Ljubicic, der von ÖFB-Coach Ralf Rangnick für die Länderspiele gegen Frankreich und Kroatien nominiert wurde - im Gegensatz zum Klub-Kollegen Florian Kainz, der lediglich auf Abruf bereit stehen soll. Eine Nicht-Berücksichtigung, die verwundert. Denn Kainz ist nach sechs Spielen nach kicker-Noten unter den Top-Five-Spielern der Bundesliga, zwei Tore und drei Assists sprechen auch nicht wirklich gegen den Linksaußen. "Ich verstehe das nicht, er war zuletzt in überragender Form", sagt Ljubicic, "das ist schade."

Frank Lußem