2. Bundesliga

Darmstadt vor Kiel: "Alle werden sicher nicht spielen"

Gedränge in der Darmstädter Defensive

Lieberknecht: "Alle werden sicher nicht spielen"

Setzt Torsten Lieberknecht in Kiel wieder auf Clemens Riedel?

Setzt Torsten Lieberknecht in Kiel wieder auf Clemens Riedel? IMAGO/Zink

Clemens Riedel hat seine Sprunggelenkverletzung überwunden, die ihn im Spiel gegen den Karlsruher SC zum Zuschauen gezwungen hatte. Doch ob der 19-Jährige beim Auswärtsspiel des SV Darmstadt 98 gegen Kiel wieder in die Dreier-Abwehrkette zurückkehrt, steht in den Sternen. Vertreter Patric Pfeiffer spielte gegen den KSC gut und legte den Siegtreffer per Kopf vor. Christoph Zimmermann war der Turm in der Abwehrschlacht und gilt als gesetzt. Jannik Müller erwischte einen schwächeren Tag, doch ob ihn Lieberknecht deswegen gleich aus der Startformation nimmt, ist fraglich.

Warum Isherwood für Lieberknecht ein Held ist

Und dann ist da noch Thomas Isherwood, den Lieberknecht zum wiederholten Mal in höchsten Tönen lobte: "Thomas ist für mich der größte Held, weil er immer so viel Herz reinbringt, auch wenn aus spieltaktischen Gründen andere mal den Vorzug erhalten." Mit Blick auf die Abwehroptionen sprach der Coach von "der Qual der Wahl" und ließ sich natürlich bei der Aufstellung für Kiel nicht in die Karten blicken. Es gebe noch nichts Spruchreifes, womöglich auch eine Überraschung. Nur so viel ließ er augenzwinkernd durchblicken: "Alle werden sicher nicht spielen. Das wäre mir zu defensiv."

Kapitän Holland wieder im Lauftraining

Nicht dabei sein werden in Kiel Fabian Holland, Frank Ronstadt und Oscar Vilhelmsson. Kapitän Holland hat nach seiner Kehlkopfentzündung und Klinikaufenthalt mit Laufarbeit begonnen. Ziel sei es, dass er in der kommenden Woche langsam an in die Mannschaft herangeführt werde. Ein Einsatz dann schon im Heimspiel gegen St. Pauli kommt laut Lieberknecht wahrscheinlich noch zu früh. "Er hat einiges aufzuholen", sagte der Coach.

Ronstadt zum TÜV

Vilhelmsson mache nach seinem Muskelfaserriss derweil leichte Fortschritte. Ronstadt, der schon seit einiger Zeit mit einer gerissenen Adduktorensehne ausfällt, unterzog sich eines weiteren Eingriffs. Er habe leichte Probleme im Knie gehabt, das deswegen ausgespült worden sei. "Im Zuge seiner Verletzung habe wir uns gesagt, dass wir ihn gleich komplett sanieren lassen und quasi zum TÜV bringen, damit er eine neue Plakette bekommt", scherzte Lieberknecht.

Lieberknecht hat Schwächen bei Kiel ausgemacht

Auch wenn die Kieler als Tabellenachter im Endspurt weder ins Aufstiegsrennen eingreifen, noch realistisch in Abstiegsgefahr geraten können - Lieberknecht geht mit dem gewohnten Respekt in die Partie. "Holstein Kiel zeigt weitaus besseren Fußball, als der Tabellenstand aussagt", sagte er. Das Team agierte taktisch sehr flexibel, könne ohne großes Aufheben im Spiel Grundformation und Anlaufverhalten ändern. Allerdings habe Kiel auch zwei oder drei Schwächen, die man ausnutzen wolle, um im hohen Norden erfolgreich zu sein.

Mit einem Sieg wäre Platz drei sicher

Dass die Lilien mit einem Sieg in Kiel vier Spieltage vor Saisonende auf jeden Fall Rang drei sicher hätten, spielt für Lieberknecht keine Rolle. "Das ist komplett neu für mich. Wir haben null Beachtung für solche Thematiken", sagte er.

Stephan Köhnlein

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