Brügge begann in Leipzig mutig und zielstrebig, De Ketelaere tauchte in der Anfangsphase zweimal gefährlich im Strafraum der Sachsen auf (2., 11.), bei der zweiten Aktion parierte Gulacsi prima und verhinderte den Ausgleich.
Vanaken kontert Nkunku
Denn schon nach fünf Minuten hatte Nkunku eine Stafette über Szoboszlai und Forsberg etwas glücklich zur Führung abgeschlossen - nach Abseitsüberprüfung zählte der Treffer für die von Coach Jesse Marsch nach dem 6:0-Kantersieg gegen Hertha personell dreimal veränderten Sachsen (Simakan, Laimer und Szoboszlai spielten für Gvardiol, Haidara und Angelino).
Die Belgier, die trotz eines mageren 1:1 gegen OH Leuven unverändert antraten, hielten an ihrer forschen Marschroute fest, und die diesmal mit einer Viererkette arangierten Leipziger offenbarten Abstimmungsprobleme. Mit Folgen, denn Vanaken belohnte die Offensivbemühungen der Gäste nach De Ketelaeres Sololauf über die linke Seite gegen das unsortierte RB - 1:1 (22.).
Auch im Angriff hatte Leipzig deutlich Luft nach oben. Das Kombinationsspiel krankte an vielen Unzulänglichkeiten, symptomatisch, dass Poulsens Kopfballchance aus einer Freistoßflanke resultierte (30.). Die Schützlinge von Clement Philippe waren im ersten Durchgang das bessere, wachere Team und hatten viel mehr Struktur zu bieten.
Rits hat wenig Mühe - 2:1
Die Pausenführung durch Rits war die logische Folge, der Mittelfeldakteur nutzte aus fünf Metern freistehend die gute Vorarbeit Vanakens (41.).
Mit Gvardiol und Haidara für Mukiele und Laimer startete RB in Durchgang zwei. Mit erhöhtem Engagement schnürten die Hausherren den Gegner ein, für den Entlastung nun fast ein Fremdwort blieb - genau wie eine zwingende Möglichkeit für Leipzig gegen die massierte belgische Deckung.
Marsch brachte Silva für Szoboszlai (58.) - sollte sein Team nun im Strafraum mehr Präsenz zeigen? Zwar hielt der Bundesligist den Druck aufrecht, verfing sich aber ein ums andere Mal im Abwehrdickicht der Gäste.
Elfmeter? Der VAR sagt nein
Brügge war müde, die Kräfte schwanden nach dem intensiven Vortrag im ersten Abschnitt. Nkunkus Sprint war dann kein Verteidiger gewachsen, der Offensivspieler hob den Ball über Keeper Mignolet und kam zu Fall - nach VAR-Überprüfung gab es jedoch keinen Elfmeter (77.).
Mehr als eine Halbchance durch Silva (89.) sprang für die Marsch-Elf in der Schlussphase nicht mehr heraus. Am Ende stand Leipzig trotz Einbahnstraßenfußball im zweiten Durchgang ohne echte Ausgleichschance mit leeren Händen da - und ist nach zwei Spieltagen schon mächtig ins Hintertreffen geraten.
CL-Gruppe A
Für Leipzig geht es am Samstag (18.30 Uhr) mit dem Liga-Heimspiel gegen Aufsteiger Bochum weiter, Brügge ist tags darauf (13.30 Uhr) bei RSC Anderlecht zu Gast.