Geschenkt wurde sich wenig: TuS-Verteidiger Phillip Langen (r.) holt den Jenaer Kevin Schlitte von den Beinen. dpa
TuS-Trainer Milan Sasic musste auf Noll verzichten, der beim 0:2 in Augsburg mit der Ampelkarte vom Platz geflogen war. Für ihn lief Langen auf. Außerdem begann Diakité für Sahin. Jenas Coach Heiko Weber nahm im Vergleich zum 1:3 gegen Karlsruhe zwei Änderungen vor: Neben dem formschwachen Sykora, der durch Güvenisik ersetzt wurde, verzichtete Weber auch überraschend auf Kapitän Ronald Maul, der seiner Meinung nach gegen die kopfballstarken Koblenzer Nachteile gegenüber seinem Namensvetter Alexander hat, der den Platz in der Viererkette einnehmen durfte.
Dass beide Teams kein Offensivfeuerwerk abzünden würden, war schon vor der Partie klar. Koblenz ließ Jena kommen, stand zu Beginn jedoch sicher in der Defensive. Einzig ein Kopfball von Güvenisik (3.) sowie ein Schuss von Maierhofer, der über die Latte strich (6.), sorgten in den ersten 15 Minuten für ein wenig Gefahr. Ansonsten war die Begegnung von viel Taktik geprägt. Nach und nach übernahmen dann die Hausherren die Initiative. Mit kontrolliertem und zielstrebigem Spielaufbau versuchten sie die FCC-Defensive zu knacken. Auch 2,02-Riese Maierhofer war trotz seiner Größe kaum zu sehen.
Weil beide Mannschaften insgesamt nur defensiv zu überzeugen wussten, bekamen die Zuschauer im Stadion Oberwerth in der ersten halben Stunde keine echte Tormöglichkeit zu Gesicht. Stattdessen gab es nach 28 Minuten eine hässliche Szene: Geburtstagskind Tiéku, der 33 wurde, sprang mit dem Fuß voran in das Kopfballduell mit van Steensel und traf den Niederländer voll. Während der Koblenzer nur Gelb sah, musste der Jenaer Abwehrstabilisator hinausgetragen werden (Diagnose: Schwere Gehirnerschütterung), Weber wechselte Holzner ein. Schiedsrichter Norbert Grudzinski stand auch in der Folge häufig im Mittelpunkt – auch weil die Akteure mit viel Theatralik zu Werke gingen. So gab es viele Unterbrechungen und vier Gelbe Karten im ersten Durchgang, die teilweise über- und einmal, bei Tiéku, untertrieben waren. Nach 45 Minuten stand es also torlos in einem unansehnlichen Spiel, das von den Defensivreihen und fehlendem Spielfluss bestimmt war.
Der 26. Spieltag
Der zweite Durchgang begann schwungvoller als der erste aufgehört hatte: Nessos zog aus 17 Metern halbrechter Position aus der Drehung ab und zwang damit Lomaia zu einer schönen Parade (49.). Schnell fielen beide Teams aber wieder in den Trott der ersten Hälfte. Ohne Risiko, dafür mit viel Respekt agierten die Akteure, sodass Chancen weiterhin Mangelware blieben. Obwohl Koblenz mit einem Sieg ein beruhigendes Polster von neun Punkten auf die Abstiegsränge hätte erspielen können und Jena die Möglichkeit hatte, diese zu verlassen und gleichzeitig die TuS in den Keller mit herunterzuziehen, zogen sich beide Mannschaften weit zurück. Alle vier Angreifer, von denen Maierhofer noch der auffälligste war, hingen die meiste Zeit in der Luft, die Unterstützung aus dem Mittelfeld war nicht vorhanden.
So plätscherte die Begegnung Richtung Schlusspfiff. Beide Teams gaben sich mit dem Unentschieden zufrieden – und bekamen es schließlich. Zwar gaben die Koblenzer die Mehrzahl an Torschüssen ab, wirklich um den Sieg gekämpft hatten aber auch sie nicht. Jena verlässt zumindest bis Sonntag die Abstiegsränge, mit etwas mehr Mut wäre in Koblenz jedoch auch mehr drin gewesen. Während es für die Sasic-Elf nach der Länderspielpause in Köln weiter geht, muss Jena am übernächsten Freitag gegen Rostock antreten.