Der Führungstreffer von Nessos (li.) reichte nicht: Am Ende siegte Wacker 2:1 in Koblenz. dpa
Vor 8.495 Zuschauern im Stadion Oberwerth vertraute TuS-Coach Milan Sasic der gleichen Elf, die sich Bayer Leverkusen im DFB-Pokal erst im Elfmeterschießen geschlagen geben musste. Auch Markus Schupp veränderte seine Startformation im Vergleich zum Pokalerfolg beim FC Ausgburg (4:3 n.V.) nicht. Beide Teams agierten mit nur einer nominellen Spitze.
Nachdem beide Teams verhalten begonnen hatten, war Wacker nach zehn Minuten erstmals im Glück. Nessos setzte sich in der gegnerischen Hälfte gegen zwei Burghausener durch und bediente Dzaka, der den Ball im Tor versenkte. Doch der Schiedsrichterassistent hatte die Fahne oben, der Treffer zählte nicht.
Koblenz erhöhte jetzt den Druck: Erst fand Langens scharfe Hereingabe von der linken Seite am zweiten Pfosten keinen Abnehmer (21.), dann landete Dzakas Kopfball aus aussichtsreicher Position genau in den Armen von Gospodarek.
Probleme hatte die TuS jedoch bei Standardsituationen. So konnte Vukovic im Koblenzer Strafraum gleich dreimal frei zum Kopfball hochsteigen. Nachdem die ersten beiden Versuche jeweils knapp über das Tor strichen (9./14.), musste Nessos beim dritten Kopfball des Wacker-Verteidigers in höchster Not auf der Torlinie klären (34.).
Da auf dem Rasen aus dem Spiel heraus nur wenig passierte, war es fast folgerichtig, dass der erste Treffer der Partie nach einer Standardsituation fiel: Nach Nessos’ Freistoß von der linken Strafraumgrenze segelte der Ball an Freund und Feind vorbei ins Tor (38.). Gegen zu passive Gäste war die Pausenführung der Gastgeber durchaus verdient.
Wacker kam mit einem Paukenschlag aus der Kabine: Nicht einmal eine Minute war in der zweiten Hälfte gespielt, als Jeknic den Ball aus der eigenen Hälfte nach vorne schlug, wo Nicu per Kopf verlängerte und Bogavac TuS-Keeper Gospodarek keine Chance ließ. Auch wenn die Koblenzer fast postwendend zurückschlugen, als Sukalo acht Meter vor dem Tor der Ball vor die Füße fiel, Gospodarek seinen Schuss jedoch parieren konnte, war ihnen die Verunsicherung nun sichtlich anzumerken. Die Gäste trauten sich nun endlich mehr zu, als noch in der ersten Hälfte.
Obwohl Wacker nun wesentlich aktiver war, fiel die Partie bald wieder in ihren alten Trott zurück: Das Geschehen spielte sich weitgehend im Mittelfeld ab, Chancen blieben vor beiden Toren Mangelware. So musste erneut eine Standardsituation her, um doch noch für eine Entscheidung zu sorgen: Nach Wiesingers Freistoßhereingabe kam Jeknic im Strafraum sträflich frei zum Kopfball und hatte keine Mühe, den Ball zur Führung für die Gäste ins Netz zu befördern (85.).
Aufgrund der Leistungssteigerung in der zweiten Halbzeit feierte Wacker Burghausen im vierten Spiel verdient seinen ersten Saisonsieg. Während die Schupp-Elf am kommenden Sonntag nun Erzgebirge Aue empfängt, steht Koblenz der schwere Gang an den Betzenberg bevor.