Kaiserslauterns Trainer Franco Foda tauschte im Vergleich zur 0:4-Pokal-Pleite bei den Bayern auf zwei Positionen: Linsmayer und Zuck durften für Hajri und Bugera von Beginn an ran.
Aues Coach Karsten Baumann änderte seine Startelf nach der 0:2-Pokal-Niederlage in Mainz , nahm Savran heraus und brachte dafür Schröder. Das angeschlagene Innenverteidiger-Duo Nickenig (Schlag aufs Knie) und Kapitän Klingbeil (Meniskuseinriss) biss auf die Zähne und konnten spielen.
Zucks Direktabnahme bringt die Führung
Lautern und Aue verzichteten auf eine Abtastphase und legten gleich munter los. In einer intensiven Anfangsviertelstunde verzeichneten die Roten Teufel schon früh erste Chancen: Idrissous Kopfball (1.) und Baumjohanns Distanzschuss (5.) rauschten nur knapp am rechten Pfosten vorbei.
Auf der anderen Seite tankte sich Veilchen-Stürmer Sylvestr in den Strafraum und ging im Zweikampf mit Heintz zu Boden (7.). Schiedsrichter Robert Hartmann ließ weiterlaufen, eine vertretbare Entscheidung, die für den FC Erzgebirge gleich doppelt bitter wurde. Im Gegenzug konterte der FCK: Dick flankte von rechts auf den ersten Pfosten, wo Zuck den Ball über den linken Spann rutschen ließ, von wo die Kugel im Tor einschlug (7.).
Männel pariert - Hochscheidt trifft
In der Folge nahm die Partie weiter Fahrt auf. Die Zweikämpfführung wurde energischer, das Spiel hektischer. Die Roten Teufel drängten indes auf den zweiten Treffer und hatten nach feinen Kombinationen gute Einschussmöglichkeiten durch Idrissou (10.) und Zuck (12.). Diese wurden jeweils von Aues Torwart Männel sehenswert pariert. Diese mangelnde Chancenauswertung sollte sich dann rächen: Mit dem ersten wirklich gefährlichen Abschluss gelang dem FC Erzgebirge der Ausgleich: Müller flankte vom rechten Flügel, in der Mitte setzte sich Hochscheidt im Luftkampf gegen Dick durch und köpfte aus sechs Metern ein (24.).
Traumtor zum 2:1
Nach seinem Fallrückzieher-Tor dreht Baumjohann (li.) jubelnd ab. Idrissou (Mitte) freut sich mit. Schröder (re.) ist bedient. Getty Images
Auch im weiteren Verlauf blieb die Partie absolut kurzweilig und spannend. Beide Mannschaften begegneten sich nun auf Augenhöhe. Vor allem aber die Pfälzer sorgten mit blitzschnellen Angriffen immer wieder für Gefahr. Zuck servierte einen Sahnepass in den Lauf von Baujohann, dessen Schuss gerade noch so von Schlitte geklärt wurde. Der Ball flog kerzengerade nach oben und Baumjohann fing das Zaubern an: Via Fallrückzieher traf der Spielmacher aus 14 Metern ins lange Eck - 2:1 (36.)
Aue: Gefahr nur nach Standards
Der 12. Spieltag
Nach dem Seitenwechsel ging es schwungvoll weiter. Die Sachsen verzeichneten keine Zeigerumdrehung nach dem Wiederanpfiff die beste Chance: Hensel köpfte einen Hochscheidt-Freistoß nur Zentimeter neben den Pfosten (46.). Auch im Anschluss konnten die Veilchen fast ausschließlich durch Standardsituationen für Gefahr sorgen. Aus dem Spiel heraus konnte der FC Erzgebirge nur selten für Durchschlagskraft sorgen. Das Sturm-Duo König/Sylvestr hing die meiste Zeit in der Luft.
Kaiserslautern blieb seiner taktischen Marschroute treu, ließ die Kugel in den eigenen Reihen laufen und kam dann immer wieder blitzartig mit schnellen Vorstößen vor das Tor. Zellner traf nur das Außennetz (53.) und Fortounis Distanzschuss wurde von Männel entschärft (60.).
Als die Partie Mitte der zweiten Halbzeit abzuflachen drohte, brachte Baumann mit Savran (69.) einen zusätzlichen Stürmer und mit Munteanu (73.) einen offensiven Mittelfeldspieler. Das sollte den lahmenden Angriff neues Leben einhauchen. Mit Erfolg: Die Sachsen drängten nun auf den Ausgleich, die Pfälzer wurden immer passiver.
Die Entscheidung binnen zwei Minuten
Doch statt das 2:2 zu erzielen, rannten die Auer in einen Konter: Idrissou führte einen Freistoß schnell aus und schickte Baumjohann auf die Reise. Der Spielmacher tunnelte Männel zum 3:1 (79.). Daraufhin zeigte Sylvestr dem Schiedsrichter den Scheibenwischer und flog mit glatt Rot vom Platz. Auch sein Trainer wurde wegen Meckerns auf die Tribüne verbannt (79.). Der FCK fackelte daraufhin nicht lange und markierte nur zwei Minuten nach dem 3:1 die Entscheidung: Wieder war es Baumjohann, der einen genialen Pass in die Schnittstelle der Gäste-Viererkette spielte und Idrissou fand. Der Sturmtank schob locker zum 4:1-Endstand ein (81.). Damit war das Spiel gelaufen.
Für Kaiserslautern geht es am Samstag (13 Uhr) beim SC Paderborn weiter. Bereits am Freitag (18 Uhr) hat Aue ein Heimspiel gegen den Spitzenreiter Eintracht Braunschweig.