Kiel und Trainer Marcel Rapp hatten nach der Niederlage des HSV gegen Hannover die große Chance, wieder auf den zweiten Platz zu springen - und gingen dieses Ziel direkt mit Vollgas an. Nur gut 60 Sekunden waren gespielt, da ließ Machino die erste Topchance der Partie aus, ehe Mees in der 7. Spielminute den nächsten Hochkaräter vergab. Die im Vergleich zum 1:1 in Magdeburg mit Rothe, Schulz und Porath für Komenda, Ivezic und den gesperrten Holtby aufgebotene Kieler Elf dominierte das Geschehen in der Anfangsphase quasi nach Belieben. Nur das Tor fehlte.
Schalke stabilisiert sich und schlägt fast zu
S04-Coach Karel Geraerts, der nach dem erlösenden 1:0-Erfolg gegen Eintracht Braunschweig derselben Startelf vertraut hatte, musste sich derweil noch etwas gedulden, ehe er erste Angriffsbemühungen seiner Schützlinge zu sehen bekam. Gut 20 Minuten dauerte es, bis die Gäste sich an der Förde halbwegs zurechtgefunden hatten und einen Gegenstoß fuhren, nach dem Murkin die große Möglichkeit auf den schmeichelhaften Führungstreffer ausließ (24.).
Ein Angriff, der Königsblau sichtlich guttat. In den folgenden Minuten wurde Schalke immer sattelfester und machte den spielerisch weiterhin überlegenen Störchen das Leben schwer. So blieben weitere gute Möglichkeiten bis kurz vor dem Pausenpfiff Mangelware. Erst in der 45. Minute sorgte Schallenberg für das nächste Highlight. Sein Volley von der Strafraumkante wurde gefährlich abgefälscht, landete aber am Außennetz.
Skrzybski sticht gegen den Ex-Klub
Nach Wiederanpfiff agierten die Knappen griffig, weshalb es zunächst nur Stückwerk zu sehen gab, ehe Skrzybski Mees freispielte, der Kaminski stehen ließ, aber an Müller scheiterte (54.). Nach dem anschließenden Eckball war dann aber auch der Schalker Keeper machtlos. Machino blockte Skrzybski frei, der gegen seinen Ex-Klub per Volley-Abnahme vollstreckte (55.). Die Schalker Einwände, die Aktion des Japaners gegen Terodde sei ein Foul gewesen, fanden keinen Anklang beim Schiedsrichtergespann.
2. Bundesliga, 21. Spieltag
Nachdem Machino nur Sekunden nach Wiederanpfiff die nächste Möglichkeit der Gastgeber ausgelassen hatte, entwickelte sich eine umkämpfte Schlussphase. Geraerts erhöhte mit offensiven Wechseln sukzessive das Risiko, wurde dafür aber nicht mit zusätzlicher Torgefahr belohnt. Stattdessen verpassten die Störche innerhalb weniger Sekunden gleich zweimal die Entscheidung, als Mohr zunächst gegen Porath und dann auch gegen Mees auf der Linie rettete (83.).
Nach Mohrs Doppel-Rettung: Weiner schlägt Topp
In den letzten Sekunden der Nachspielzeit wurde es dann aber doch nochmal richtig brenzlig für die KSV. Erst schraubte Topp sich hoch und nötigte Weiner eine starke Parade ab (90.+6), ehe auch die folgende Ecke gefährlich in den Fünfmeterraum segelte, aber ohne Abnehmer blieb.
Kiel, das mit dem ersten Sieg im neuen Jahr auf Platz zwei sprang, ist am kommenden Samstag (13 Uhr) zu Gast in Paderborn. Das weiter tief im Tabellenkeller befindliche Schalke ist zeitgleich daheim gegen Wehen Wiesbaden gefordert.