"Die Enttäuschung ist groß", erklärte ein sichtlich angeschlagener Jens Keller nach Spielende. "So groß, dass wir das jetzt erst einmal verarbeiten müssen. Da fehlen mir die Worte." Nach der bitteren 1:2-Heimniederlage im Kellerduell herrschte bei den Donaustädtern die große Leere. "Die Mannschaft ist enttäuscht, das Trainerteam ist enttäuscht und alle drumherum auch", so Keller.
Sandhausens Stürmer Andrew Wooten hatte Ingolstadt mit seinem Lupfer-Tor in der zweiten Minute der Nachspielzeit den K.-o. verpasst. Dabei hatte der ehemalige Bundesliga-Klub (2015-2017) lange Zeit verdient durch Björn Paulsens Kopfball (13.) geführt und auch nach Kevin Behrens' Ausgleich (55.) weiter mutig agiert. "Am Ende stehen wir wieder mit einer Niederlage da, heute fällt es extrem schwer", kommentierte Robin Krauße die 16. Saisonniederlage.
Ich werde jetzt keine Durchhalteparolen ablassen und mich nicht hier hinsetzen und sagen, ja wir packen das.
Jens Keller
Eines steht fest: Der Frust im Lager des FCI sitzt tief. Denn bei den hauptverantwortlichen Protagonisten wächst langsam die Erkenntnis, dass der Klassenerhalt bei mittlerweile fünf Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz immer unwahrscheinlicher wird. "Ich werde jetzt keine Durchhalteparolen ablassen und mich nicht hier hinsetzen und sagen, ja wir packen das", gewährte Keller einen kurzen Einblick in sein Seelenleben. "Wir müssen Mittel und Wege finden, wie wir der Mannschaft zur Seite stehen können."
Über den erneuten Tiefschlag wollte Keller "heute nicht viele Worte verlieren". Auf die Frage welche Gründe er für die Niederlage anführen könne, antwortete der 48-jährige Schwabe trocken: "Anscheinend haben wir nicht die Nerven, um das Spiel zu gewinnen."
Träsch gibt die Hoffnung nicht auf
Aufgeben wollen Kellers Akteure trotz der aussichtslos erscheinenden Situation aber nicht. "Wir stehen nicht umsonst da unten, aber was soll das Gerede - wir machen weiter, wir können den Rückstand immer noch aufholen", richtete Mittelfeldspieler Christian Träsch den Blick nach vorne.
Für dieses Vorhaben müssen jedoch schleunigst Punkte her - und genau dort liegt das große Problem. Die letzten Zähler sammelte der FCI vor über einen Monat beim 2:1-Erfolg gegen Bochum ein, seitdem gab es fünf Niederlagen in Folge.