Kameruns Trainer Rigobert Song stellte nach dem 0:1 gegen die Schweiz am 1. Spieltag zweimal um. Im defensiven Mittelfeld spielte der Ex-Mainzer Kunde an Stelle von Oum Gouet. Im Tor fehlte die etatmäßige Nummer eins Onana aus disziplinarischen Gründen überraschend im Kader - Epassy startete.
Bei Serbien tauschte Dragan Stojkovic nach dem 0:2 zum Auftakt gegen Brasilien ebenso zweimal: Statt Gudelj und Mladenovic begannen Maksimovic und Kostic. Mit dem Ex-Frankfurter brachte der Coach also eine etwas offensivere Variante auf der linken Seite. Der nicht ganz fitte Vlahovic nahm erneut auf der Bank Platz.
Mitrovic trifft den Pfosten - Castelletto staubt ab
Nach ruhigen Anfangsminuten sorgte Serbien in Person von Mitrovic für das erste Highlight, der aus spitzem Winkel im Strafraum indes nur den Innenpfosten traf (10.). Die Serben blieben zunächst tonangebend, doch es war Kamerun, das nach einer knappen halben Stunde ein wenig überraschend in Führung ging: Verteidiger Castelletto drückte den Ball nach einem Eckball aus kurzer Distanz über die Linie (29.).
Gruppe G - 2. Spieltagen
Das Gegentor zeigte bei den Beli Orlovi Wirkung. Während Kamerun nun befreiter aufspielte, zeigte sich Serbien immer wieder gerade beim letzten Pass meist ein wenig zu kompliziert. In der 43. Minute verpasste Kunde mit einer Doppelchance das 2:0.
Serbiens eindrucksvolles Comeback
Doch in der Nachspielzeit kam die Stojkovic-Elf plötzlich zurück - und wie! Erst traf der Salzburger Pavlovic nach einer Freistoßflanke akkurat per Kopf zum Ausgleich (45.+1), dann schob Sergej Milinkovic-Savic aus rund 17 Metern - nicht unhaltbar für Epassy - ins rechte Toreck (45.+3). Das Spiel war damit noch vor der Pause gedreht.
Die Serben präsentierten sich auch nach Wiederbeginn gleich wieder hellwach - und bauten die Führung in der 53. Minute auf sehenswerte Weise aus. Nach Balleroberung und wunderbarem Spielzug über sechs Stationen schob Mitrovic zum 3:1 ins verwaiste Tor ein.
Songs Joker sticht sofort
Song reagierte mit der Einwechslung von Stürmer Aboubakar für Mittelfeldspieler Hongla (55.). Eine Maßnahme, die sich prompt bezahlt machte: Denn in der 63. Minute tauchte der Joker nach Steilpass völlig frei vor Keeper Vanja Milinkovic-Savic auf und überwand den Bruder des serbischen Torschützen zum 2:1 mit einem wunderbaren Heber. Der Treffer aus abseitsverdächtiger Position zählte zunächst nicht, erhielt dann aber nach VAR-Check die Anerkennung. Ein ähnliches Bild dann wenig später, denn wieder hob Milenkovic das Abseits bei einem Steilpass zu Aboubakar auf, der diesmal Choupo-Moting bediente. Der Münchner schloss aus kurzer Distanz eiskalt zum 3:3 ab (66.).
Beide Teams wollten danach den Sieg, dem Serbien ein bisschen näher kam, Mitrovics Schuss aus zentraler Position verfehlte mit der besten Chance der Schlussphase das Tor aber knapp (89.), sodass es nach einer abwechslungsreichen Partie beim 3:3 blieb.
Am finalen Vorrunden-Spieltag der Gruppe G trifft Kamerun auf Brasilien (Freitag, 20 Uhr). Zur gleichen Zeit spielt Serbien gegen die Schweiz. Sowohl Serbien und Kamerun (je ein Punkt) benötigen dann unbedingt einen Sieg, um die Chance auf das Achtelfinale zu bewahren.