Turins Trainer Massimiliano Allegri tauschte nach dem 2:1 gegen Monza zweimal: Danilo und Locatelli verdrängten Alex Sandro sowie Nicolussi Caviglia auf die Bank. Zwei Neue fanden sich auch in der Startelf der Neapolitaner wieder, bei denen Coach Walter Mazzarri im Vergleich zum schmerzlichen 0:3 gegen Inter Mailand Juan Jesus und Zielinski anstelle von Östigard und Elmas (beide Bank) brachte.
Für Napoli war klar, dass man sich im Falle einer Niederlage aus dem Rennen um den Scudetto mit ziemlicher Sicherheit verabschiedet hätte. Das wollte man beim Meister tunlichst vermeiden, entsprechend energisch trat man dann auch im Allianz-Stadium an. Früh wurde aber auch in Turin deutlich, was die Neapolitaner in dieser Saison plagt: schwache Standards und eine schwache Chancenverwertung.
Serie a, 15. Spieltag
Napoli und die Chancen
Vier Szenen stachen dabei ganz besonders ins Auge: Da war di Lorenzo, der aus spitzem Winkel an Szczesny nicht vorbeikam (8.), dann gab es Politanos Fernschuss, der knapp daneben ging (10.). Noch bitterer lief es für Kvaratskhelia, der in der 28. Minute kläglich vergab, als er völlig blank über das Tor schoss.
Zu guter Letzt gab es auch noch kurz vor der Halbzeit die nächste Chance für di Lorenzo, der nach glücklicher Fügung (Bremer köpfte Mitspieler Gatti an und legte so unfreiwillig auf) am bärenstark reagierenden Szczesny scheiterte. Der Pole parierte in seinem 250. Serie-A-Spiel unglaublich per Faustabwehr (39.) und sicherte so das 0:0 zur Pause.
Es war aber keineswegs so, dass allein Napoli, das an die 70 Prozent Ballbesitz in Hälfte eins hatte, zu vielversprechenden Abschlüssen kam, auch Juve profilierte sich durchaus - und zwar in der 18. Minute, als Vlahovic im Strafraum relativ frei zum Abschluss kam, letztlich aber vom beherzt eingreifenden Juan Jesus geblockt wurde (18.).
Wie schon in den vergangenen Wochen erwies sich Juve auch in diesem Spiel als gnadenlos effizient, denn kurz nach dem Seitenwechsel schlug der Rekordmeister auf einmal eiskalt zu: Nach einem Einwurf fand Rabiot per Flanke Gatti im Zentrum, der ins rechte Eck köpfte (51.). Napoli zeigt sich im Anschluss weiter bemüht, agierte aber zusehends nervöser und tat sich folglich auch immer schwerer gegen eine "Alte Dame", die mit der Führung im Rücken immer cleverer agierte.
Nicht ganz so clever war Szczesny schwacher Abschlag genau zu Politano, der beinahe im 1:1 geendet hätte. Weil Osimhen aber knapp im Abseits stand, blieb es bei der knappen Juve-Führung (70.). Danach zogen sich die Turiner mehr und mehr zurück, standen in der Schlussphase sehr tief und engmaschig - und ließen im Grunde nichts mehr zu.
Die Bianconeri sind damit seit zehn Spielen ungeschlagen (8-2-0) und können am kommenden Freitag erneut vorlegen, dann wird es ab 20.45 Uhr beim CFC Genua ernst. Neapel ist indes bereits am Dienstag (21 Uhr) im abschließenden Champions-League-Gruppenspiel gegen Braga gefordert und will dann die mittlerweile drei Spiele währende Niederlagenserie beenden. In der Serie A wartet am Samstag, den 16. Dezember, ein Heimspiel gegen Cagliari.