Junior Diaz kam vor der Zweitliga-Saison zu den Würzburger Kickers - nach dem Abstieg verlässt er den FWK wieder.
Mitten im Abstiegskampf der 2. Liga müssen die Würzburger Kickers einen weiteren Rückschlag wegstecken. Wie die Unterfranken am Dienstagabend bekanntgaben, hat sich Junior Diaz beim letzten Spiel in Nürnberg am Knie verletzt und fällt vorerst aus.
Es war ein bitteres Remis, das am Ende für die Würzburger Kickers gegen Arminia Bielefeld am Ende zu Buche stand. Junior Diaz hatte den Ball in der Nachspielzeit der Partie unbedrängt ins eigene Netz befördert und die Unterfranken zwei Punkte gekostet. Trainer Bernd Hollerbach will das ganz schnell abhaken, denn schon am Dienstag steht das Spiel beim Karlsruher SC (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) an.
Nach dem 1:2 beim VfL Bochum, das durch ein erneutes spätes Gegentor entschieden wurde, sah Würzburgs Trainer Bernd Hollerbach noch "Ergebnisprobleme". Und flüchtete sich angesichts der Tatsache, dass alle sechs Treffer, die die Kickers im Jahr 2017 hinnehmen mussten, nach der 80. Minute gefallen waren, in Ironie: "Wahrscheinlich haben wir im Winter zu wenig trainiert."
Bewahren die Würzburger Kickers die Ruhe? Der Start ins neue Jahr verlief mit nur einem Punkt aus den ersten drei Spielen nicht optimal; am Samstag geht es zu den heimstarken Bochumern. Während sich Rico Benatelli auf eine emotionale Rückkehr in die Heimat einstellt, muss Trainer Bernd Hollerbach improvisieren.
Die Kickers spielen auch nach dem zweiten Aufstieg in Folge im Konzert der Großen mit. Damit das keine Momentaufnahme bleibt, setzt FWK-Coach Bernd Hollerbach auf die Würzburger Tugenden. "Wir müssen wach sein und den Gegner wieder richtig aggressiv bearbeiten", fordert der 46-Jährige vor dem Duell mit dem Karlsruher SC am Freitagabend (18.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de). Mit Sieggarant Junior Diaz in der Startaufstellung winkt den Unterfranken laut Statistik ein Sieg.
Der beeindruckende Saisonstart, den die Würzburger Kickers hingelegt haben, lässt die namhafte Konkurrenz aus Nürnberg und Fürth staunen. In fünf Saisonspielen haben die Unterfranken erst vier Gegentore kassiert, am Mittwoch (17.30 Uhr, LIVE! bei kicker.de) wird gegen die Offensivexperten von Union Berlin gute Defensivarbeit noch unabdingbarer. Eine wichtige Säule droht dabei auszufallen.
Mit vier Punkten aus drei Partien ist Überraschungsaufsteiger Würzburger Kickers auch im Unterhaus gut aus den Startlöchern gekommen, gekrönt durch das Weiterkommen im Pokal gegen Zweitliga-Krösus Eintracht Braunschweig. Auf gegenwärtigem Erfolg, das wies Bernd Hollerbach bereits in den vergangenen Jahren nach, ruht sich der Hauptverantwortliche beim FWK nicht aus. Das unterstreichen die beiden letzten Neuverpflichtungen Valdet Rama und Junior Diaz.
Nur einen Tag nach der Verpflichtung von Valdet Rama (vereinslos, zuletzt 1860 München) legten die Würzburger Kickers noch einmal auf dem Transfermarkt nach: Mit Junior Diaz wechselt ein erfahrener Linksverteidiger vom Bundesligisten Darmstadt auf den Dallenberg. "Mit Junior werden wir in Würzburg ganz sicher sehr viel Freude haben. Er bereichert unseren Kader fußballerisch wie menschlich", freut sich FWK-Trainer Bernd Hollerbach über den Neuzugang.
Weitreichende Personalsorgen hat Darmstadt 98 in dieser Saison bislang noch keine gehabt. Da waren die vergangenen Spiele mit den Ausfällen der angeschlagenen Jan Rosenthal, György Garics und Dominik Stroh-Engel sowie des erkrankten Junior Diaz bereits die größte "Misere", die die Lilien zu meistern hatten. Zwar meldeten sich drei der vier Akteure inzwischen fit, nun könnte sich aber ein anderes schwerwiegendes Problem stellen: Ausgerechnet Torjäger Sandro Wagner beendete das Training frühzeitig.
Wenn es noch eines Beweises bedurft hätte, dass Dirk Schuster ein feines Gespür für den richtigen Ton besitzt, dann erbrachte ihn der Chef-Trainer und Sportdirektor des SV Darmstadt 98 vor dem Spiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Augsburg. Nach dem Tod des 26-jährigen, krebskranken Jonathan "Johnny" Heimes, der mehr als "nur" Fan der Lilien, sondern mit seinem Leitspruch "Du musst kämpfen" auch wichtiger Motivator in den Aufstiegsrennen der vergangenen beiden Jahre gewesen war, steht die Partie auch in dessen Zeichen. Schuster fand vorab nachdenkliche wie treffende Worte.
Das Training des SV Darmstadt 98 am Mittwochnachmittag hatte fast etwas Surreales: Über dem Nebenplatz des Merck-Stadions am Böllenfalltor strahlte die Sonne intensiv vom blauen Himmel. Nebenan bereiteten Arbeiter eifrig den Umbau eines älteren Kunstrasen-Platzes in einen dritten Trainingsplatz inklusive Rasenheizung vor. Zwei Dutzend Kiebitze verfolgten die Übungseinheit bei fast schon frühlingshafter Witterung. Und doch war niemandem zum Strahlen zumute.