Nachdem Monza die Liga zu Saisonbeginn unverhofft aufgemischt hatte, ging es zuletzt bergab für die Lombarden - nur ein Sieg aus acht Spielen führte auf einen Mittelfeldplatz. Eine Platzierung, mit der der Aufsteiger ohne großen Namen und ohne große Namen aber sicher gut leben kann - ganz im Gegensatz zu Inter Mailand, das zuletzt kaum besser war und mit einem Punkt aus vier Spielen aus den Champions-League-Plätzen gerutscht war.
Trainer Simone Inzaghi geriet zusehends in die Kritik, ließ seine Kritiker dann aber mit einem 2:0-Hinspielsieg im Viertelfinale der Champions League bei Benfica Lissabon ein wenig verstummen. Sollte das so bleiben, dann waren drei Punkte gegen Monza ohne Wenn und Aber Pflicht. Personell ließ Inzaghi gegenüber der Partie in Portugal rotieren: De Vrij, Asllani, Gosens, Correa und Lukaku spielten für Acerbi, Brozovic, Dimarco, Lautaro Martinez und Dzeko.
Die teils erneuerten Mailänder legten dann auch gut los, erspielten sich rasch Feldvorteile, was vor allem auf ihr gekonntes Pressing und die abwartenden Spielweise der Gäste zurückzuführen war. Monza erwartete Inter tief, hoffte auf Konter und machte dem Favoriten das Leben sehr schwer. Die Partie entwickelte sich aus Inter-Sicht zu einer echten Geduldsprobe.
serie a, 30. Spieltag
Caldirola schockt die Mailänder
Den Nerazzurri fehlte es an zündenden Ideen, daran änderte auch die etwas irreführende Statistik von neun Torschüssen in Hälfte eins nichts, denn den Abschlüssen fehlte es eindeutig an Qualität.
Sonderlich viel geschah vor den Toren nicht, doch in der 38. Minute bot sich nach einer Ecke Pablo Mari auf einmal die Chance, den Außenseiter in Führung zu bringen. Der Abwehrmann verfehlte das Tor aber, sodass es unter dem Strich torlos zum Pausentee ging.
Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Inter bemüht, aber uninspiriert und weitgehend harmlos. Monza verteidigte viel weg - und nutzte dann einen ruhenden Ball, um zuzuschlagen und den großen Favoriten zu schocken: Bei einer Ecke von rechts tauchte der ehemalige Bundesliga-Profi Caldirola (80 Spiele für Werder Bremen und Darmstadt 98) völlig ungedeckt im Zentrum auf und traf dann sehenswert per Kopf zum 1:0 (78.).
Die Mailänder bliesen anschließend zur Aufholjagd - letztlich vergebens, sodass die Generalprobe für das Viertelfinalrückspiel in der Champions League gegen Benfica am kommenden Mittwoch (LIVE! ab 21 Uhr bei kicker) in den Sand gesetzt wurde. Viel schlimmer dürfte für Inter sein, dass man die Steilvorlage von Stadtrivale AC Mailand (1:1 in Bologna) nicht nutzte und deshalb weiterhin hinter den Rossoneri auf Platz fünf rangiert. Am Sonntag, den 23. April, geht es für beide Klubs in der Serie A weiter: Inter muss nach Empoli (12.30 Uhr), Monza empfängt die AC Florenz (15 Uhr).